Für die Generation Z kommen normale Jobs nicht mehr in Frage. Manche von ihnen haben sich für ein Leben als Assistenten der Superreichen entschieden.
"Megayachts, dog poop, and NDAs" (deutsch: "Megayachten, Hundekot und Geheimhaltungsvereinbarungen"), so titelt das US-amerikanische Wirtschaftsmedium "Business Insider" einen ihrer neuesten Artikel. Darin berichten sie über das Berufsleben mehrerer junger Menschen.
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Dabei gibt es zwei Gemeinsamkeiten. Die Erste: Alle gehören der Generation Z. Laut mehreren übereinstimmenden Definitionen ist es jene Generation, welche zwischen 1995 und 2010 geboren wurde.
Die Zweite: Jeder einzelne hat seinem alten Job den Rücken gekehrt. Sie arbeiten nun für die Superreichen. Dabei werden die Gen-Zler zu ihren Kindermädchen oder persönlichen Assistenten. Dadurch sind auch die Gehälter extrem hoch.
Kindermädchen statt Medizinstudium
Cassidy O"Hagan ist 28 Jahre alt und kommt ursprünglich aus dem US-Bundesstaat Colorado. Sie sagt zu "Business Insider", dass sie als Kindermädchen für eine extrem reiche Familie arbeitet.
O"Hagan erhält durch ihre Arbeit einige Vorteile. Sie erhält ein sechsstelliges Gehalt zwischen 150.000 und 250.000 US-Dollar, eine betriebliche Altersvorsorge und bezahlte Urlaube. Ebenfalls darf sie im Privatjet um die ganze Welt reisen und auf einen Privatkoch sowie Chauffeure zurückgreifen.
Dazu sagte O"Hagan: "Mein Job im Vertrieb von orthopädischen Medizinprodukten konnte da niemals mithalten". Laut eigener Angabe wollte sie früher ein Medizinstudium abschließen. Doch diesen Traum hat O"Hagan vor einiger Zeit aufgegeben.
Persönliche Köchin der Reichen
Einen ähnlichen Weg ist die 26-jährige Julia Dudley gegangen. Sie hat einen Bachelor- und einen Masterabschluss im Fach Kommunikationswissenschaft, so "Business Insider". Im Anschluss besuchte Dudley eine Kochschule.
Sie entschied sich gegen eine Karriere im Agenturumfeld als auch gegen eine im Restaurant. Dudley wurde zur Privatköchin der Superreichen. Die 26-Jährige erzählte: "Ich dachte: Okay, ich kann mir meine Arbeitszeiten selbst einteilen, mehr verdienen, ich bin meine eigene Chefin."
Sie meinte: "Das ist viel interessanter für mich, als in einem Restaurant am Herd zu stehen." Im vergangenen Sommer kochte die 26-Jährige für eine Familie in den Hamptons. Dudley bereitete dabei zwei bis drei Mahlzeiten am Tag und konnte damit einen sechsstelligen Betrag verdienen.
"Halsbrecherisches Tempo"
Aber derartige Jobs haben auch ihre Schattenseiten. Im "Business Insider" weist Ruth Edwards, eine Personalvermittlerin bei Tiger, hin. Sie hat sich auf Family Offices und Privatresidenzen von Ultra-High-Net-Worth-Kunden spezialisiert.
Edwards erklärte: "Der Grund für die gute Bezahlung ist, dass in vielen dieser Positionen erwartet wird, dass man außerhalb der üblichen Arbeitszeiten von 9 bis 17 Uhr erreichbar ist und manchmal auch lange Arbeitszeiten in Kauf nehmen muss". Laut ihr herrscht in der Branche ein "halsbrecherisches Tempo". Die Personalvermittlerin betont, dass Interessenten "sehr viel Energie haben" müssen.