Kramer: "Arbeitskosten runter, Pensionsalter rauf"

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Eine Entlastung der Arbeitskosten, gegenfinanziert durch höhere Energie- und Grundsteuern, sowie eine Anhebung des Pensionsalters wünscht sich der frühere Wifo-Chef Helmut Kramer, der diesen Freitag 75 Jahre alt wird. Auch das "heikle" Thema Vermögensbesteuerung sollte die Regierung angehen, auch wenn hier die Positionen "eingegraben" seien, sagte Kramer im APA-Gespräch.

Natürlich sollten Einsparungen an oberster Stelle stehen bei der Finanzierung der Arbeitskosten-Senkung. Doch müsse auch über Emissionsabgaben oder andere Energiesteuern nachgedacht werden, plädiert Kramer. Zu einer Vermögenssteuer sollte sich die Politik "irgendwie zusammenraufen", letztlich könne aber auch über eine punktuelle Anhebung der Mehrwertsteuer - dort wo es aus unverständlichen Gründen den niedrigeren Satz gebe - nachgedacht werden, allenfalls auch über eine "Luxussteuer neu", was aber EU-konform nur auf europäischer Ebene möglich sei.

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Eine Entschärfung der hohen Steuer- und Abgabenquote in Österreich sei überfällig und müsse rasch kommen, fordert Kramer, der das heimische Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) als Vorgänger von Karl Aiginger von 1981 bis 2005 geleitet hat. Leider sei über die Jahre der "Irrweg" begangen worden, "dass wir alles über den Unternehmer-Lohn finanzieren". Das betreffe neben der Lohnsteuer und den Sozialversicherungsbeiträgen auch andere Faktoren wie etwa zur WBF den Wohnbauförderungsbeitrag oder den Beitrag zum FLAF (Familienlastenausgleichsfonds).

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