Entgeltliche Einschaltung

Rohkaffeepreise ziehen wieder an

Teilen

Die Rohkaffeepreise steigen seit Ende 2009 wieder an und haben mit einem Monatsdurchschnitt von 125 US-Cent pro Pfund im Dezember wieder das Niveau von vor dem Ausbruch der Wirtschaftskrise im September 2008 erreicht. Schwache Ernteprognosen aus wichtigen Ernteproduktionsländern deuten darauf hin, dass die Preise für Rohkaffee noch weiter zunehmen werden, geht aus einer Aussendung von cafe+co, einem Tochterunternehmen der Leipnik Lundenburger Invest AG (LLI), hervor.

Der leichte Rückgang der Durchschnittspreise für Rohkaffee im Jahresvergleich von 124,3 US-Cent/Pfund 2008 auf 115,7 US-Cent/Pfund 2009 könnte nur eine "Verschnaufpause" gewesen sein, so die Kaffee-Experten. Denn zu Jahresende 2009 zogen die Preise für Rohkaffee an den internationalen Börsen wieder kräftig an. Die ersten Jänner-Tage bestätigten diesen Aufwärtstrend: So lag der Durchschnittspreis für ein Pfund Kaffee am 20. Jänner 2010 bei 126,5 US-Cent.

Preistreibend wirkten sich zum einen die starken Steigerungen bei Kolumbianischem Hochland-Kaffee aus. Diese - in Österreich wegen ihres milden Geschmacks beliebte - Kaffeesorte wurde im Jahresdurchschnitt 2009 um 23 Prozent über den Werten von 2008 gehandelt (177,4 US-Cent/Pfund nach 144,3 US-Cent/Pfund).

Das ist der höchste Wert seit mehr als Jahren. Zurückzuführen sei die enorme Preissteigerung auf Ernterückgänge in Folge schlechter Witterungsbedingungen und die trotz hoher Preise starke Nachfrage nach dieser Kaffeesorte. Auch andere Arabica-Sorten, z.B. aus Brasilien, legten kräftig zu.

Krisenfester Kaffee-Konsum

Darüber hinaus habe sich der weltweite Kaffee-Konsum als krisenfest erwiesen. In ihrem jüngsten Market-Report geht die International Coffee Organization (ICO) von einem Welt-Kaffeeverbrauch von 132 Millionen Sack (a 60 kg) 2009 aus (2008: 130 Millionen Sack). Dem steht eine weltweite Gesamtproduktion von nur 128 Millionen Sack gegenüber, was bereits im abgelaufenen Jahr dazu führte, dass die Kaffeehändler und Röstereien ihre Lager leeren mussten.

Obwohl die brasilianischen Kaffee-Behörden für dieses Erntejahr eine Produktionssteigerung voraussagen, ist laut cafe+co nicht anzunehmen, dass diese auch zu einem Kaffee-Überschuss am Weltmarkt führen wird. Vielmehr werde eine gute brasilianische Ernte dringend notwendig sein, um die Lager wieder etwas aufzufüllen.

Dabei sei auch zu beachten, dass Kaffeepflanzen einem natürlichen Zwei-Jahres-Rhythmus unterliegen. Daher dürfte die Weltproduktion im übernächsten Erntejahr wieder unter 2010/2011 liegen. In Summe sei also auch für 2010 ein knappes Angebot an Kaffee zu erwarten, vor allem bei qualitativ hochwertigen Sorten. Dem stehe eine trotz Wirtschaftskrise weiter wachsende Nachfrage gegenüber.

Fehler im Artikel gefunden? Jetzt melden.