Nach mehreren Verhandlungsrunden haben sich Vorstand und Betriebsrat der oberösterreichischen Lenzing AG auf einen Sozialplan im Zuge des Abbaus von rund 390 Stellen geeinigt. "Ziel ist es, alle Dienstverhältnisse einvernehmlich zu lösen, Kündigungen sind nicht auszuschließen, die wollen wir bestmöglich vermeiden", sagte Lenzing-Vorstandschef Peter Untersperger am Dienstag zur APA.
Rund 100 Mitarbeiter sollen über Ruhestandsregelungen gehen müssen, weitere 100 bis 150 Leute sollen die Lenzing Arbeitsstiftung nutzen, 30 Mitarbeiter können in ein anderes Werk am Standort wechseln, teilte die Firma am Dienstag mit. "Wie die Mitarbeiter genau ausscheiden, - über Pension, Altersteilzeit-Lösungen oder die Stiftung etwa mit Bildungskarenz - wird noch genau angeschaut", so Untersperger.
Ob am Ende tatsächlich "die endgültige Zahl von 390 rauskommt, unterliegt der Machbarkeit", sagte der Manager. "Wo es zu machen ist, wird es umgesetzt, wo wir uns nicht in der Lage sehen, nicht. Wenn zum Beispiel ein Einkäufer pro Jahr 100.000 Euro kostet, aber 500.000 bringt, dann hat ein Abbau keinen Sinn."
Zusätzlich zu den festen Angestellten müssen auch die meisten der rund 300 Technik-Leiharbeiter am Standort in Lenzing in Oberösterreich gehen.
Auf Nachfrage wollte der Vorstandsvorsitzende nicht ausschließen, dass das laufende "ambitionierte Sparprogramm von 120 Mio. Euro pro Jahr" auch 2014 noch einen weiteren Stellenabbau bringen könnte: "Ausschließen kann man im Leben gar nichts", so der Manager.