Eurowings

Lufthansa-Billigflieger startet in Wien

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Ab Herbst 2015 werden vorerst 2 Airbus in Wien stationiert.

 Eurowings, die neue Billigmarke des Lufthansa-Konzerns, startet in Wien. Es sei die erste Eurowings-Basis außerhalb Deutschlands, teilte die AUA-Mutter am Mittwoch mit. Die Lufthansa stationiert dafür ab dem Herbst 2015 vorerst zwei Flieger am Flughafen Wien, die Piloten und Flugbegleiter werden von der Austrian Airlines (AUA) gestellt, auch die Bodenabfertigung übernimmt die AUA.

"Auf Wunsch und in enger Absprache" mit der AUA sollen zunächst zwei Flugzeuge des Typs Airbus A320 dort stationiert werden und Punkt-zu-Punkt-Verbindungen auf Europa-Strecken anbieten. Die Flugzeuge sollen in den Farben der neuen Eurowings fliegen. Die Lufthansa verweist in ihrer Aussendung explizit auf den neuen AUA-Kollektivvertrag für das Bordpersonal, der diese Zusammenarbeit möglich mache. Zum Vergleich: Bei der Lufthansa sind Management und Gewerkschaften von einer Einigung meilenweit entfernt und die Piloten weiter in Streiklaune.

   Eurowings soll in Wien zusätzliche Destinationen anbieten, bei der AUA sollen - zumindest vorerst - keine Verbindungen gestrichen werden. Das Angebot sei "komplementär", betonte ein AUA-Sprecher gegenüber der APA. Pro Flugzeug ergibt sich den Angaben des Sprechers zufolge ein zusätzlicher Personalaufwand von 50 Mitarbeitern. Ob und wie viele neue Leute die AUA aufnehmen wird, werde derzeit geprüft.

AUA und Lufthansa wollen damit den Konkurrenzkampf gegen die Billigflieger in Wien verstärken. Vor allem die Air-Berlin-Tochter Niki und die Low-Cost-Carrier EasyJet und Vueling machen dem Lufthansa-Konzern in Wien zu schaffen. Mit dem "Wings"-Konzept will die Lufthansa wettbewerbsfähig bleiben und mit den Ticketpreisen der Konkurrenz mithalten.

AUA-Chef Jaan Albrecht hatte sich zuletzt für eine Eurowings-Basis in Wien stark gemacht. Wien wäre - wie Brüssel - eine "logische Basis", sagte er kürzlich. Neben den Eurowings-Plänen in Wien stemmt die AUA derzeit mit eigenem Personal und Fliegern die Regional-Offensive der Schweizer Schwesterfluglinie Swiss. Auch werden seit längerem Flüge für die Lufthansa und die belgische Schwester Brussels durchgeführt. Durch den radikalen Sparkurs, den Albrecht vor zweieinhalb Jahren einläutete, ist die AUA mittlerweile die Lufthansa-Airline mit der niedrigsten Kostenstruktur.
 

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