Lufthansa streicht im Streit mit Venezuela Flüge

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Die deutsche Lufthansa streicht wegen des Streits mit Venezuela um einbehaltene Ticket-Einnahmen einen Teil der Flüge in das Land. Ab Anfang August werden wöchentlich nur noch drei anstatt bisher fünf Flüge erfolgen, wie die Lufthansa in der Nacht zum Dienstag mitteilte. Die Streichungen werden voraussichtlich zwei Monate beibehalten und dann überprüft.

Die AUA-Mutter Lufthansa hatte in den vergangenen Monaten wiederholt einzelne Verbindungen in die venezolanische Hauptstadt Caracas annulliert. Der neue Flugplan soll für Fluggäste transparenter werden.

Hintergrund ist ein Clinch um die Freigabe von Einnahmen aus dem Verkauf von Tickets in Venezuela. Strittig ist zwischen den Fluglinien und der Regierung des Landes der Umtauschkurs von Bolivar in Dollar. Allein die Lufthansa wartet auf einen dreistelligen Millionen-Euro-Betrag.

Der Disput hinterlässt in der Lufthansa-Bilanz Spuren: Wertberichtigungen auf Bolivar-Forderungen hätten das Jahresergebnis bereits mit 60 Mio. Euro belastet, erklärte der Konzern im Juni.

Nach Berechnung des Branchenverbands IATA stehen Fluglinien rund um die Welt insgesamt 4 Mrd. Dollar (2,9 Mrd. Euro) an Erlösen zu, die die Führung in der Hauptstadt Caracas zurückhält. Neben der Lufthansa kappen deshalb auch andere Gesellschaften ihre Kapazitäten, unter anderem American Airlines, Delta, United, Aerolineas Argentinas und die spanische Air Europa.

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