Dow Jones mit stärkstem Handelstag seit 1933

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 Die US-Börsen haben am Dienstag mit historischen Kursgewinnen geschlossen. Auch der DAX schloss mit einem gewaltigen Plus.

Mit massiven Gewinnen sind die europäischen Börsen am Dienstag aus dem Handel gegangen. Anleger hoffen darauf, dass der US-Senat sich bald auf ein Hilfspaket im Kampf gegen die Coronavirus-Epidemie einigen kann.

Der Eurozonen-Sammelindex Euro-Stoxx-50 gewann rasante 229,57 Einheiten oder 9,24 Prozent auf 2.715,11 Zähler. Einen solch starken Tagesgewinn hatte er seit Ende November 2008 nicht mehr verzeichnet. Der deutsche Leitindex DAX zog um annähernd elf Prozent auf 9.700,57 Punkte hinauf.

Die Sprecherin des US-Repräsentantenhauses, die Demokratin Nancy Pelosi, hält eine Einigung mit den Republikanern auf das billionenschwere Konjunkturpaket noch am Dienstag für möglich. "Ich glaube, es gibt echten Optimismus, dass wir in den nächsten Stunden etwas erreichen können", sagte Pelosi im Sender CNBC.

Zudem wurden die neuen Maßnahmen der US-Notenbank Federal Reserve (Fed) im Kampf gegen die wirtschaftlichen Folgen der Krise nun etwas positiver bewertet als noch zu Wochenbeginn. "Nach einmal darüber schlafen können die Börsen den zusätzlichen Anleihe-Käufen der US-Notenbank Fed jetzt doch viel Gutes abgewinnen", kommentierte Thomas Altmann von QC Partners.

Mit Blick auf die Branchentafel zeigten sich Automobilwerte und Versicherer klar im Plus. So sprangen Daimler um äußerst starke 27,3 Prozent hinauf und die Anteile des Versicherers AXA gewannen 17,6 Prozent. Ebenso waren auch Ölwerte gesucht. Hier zeigten sich im Euro-Stoxx-50 Total mit plus 15 Prozent.

Aber auch ein Papier aus der Luftfahrtbranche zeigte sich mit klaren Zugewinnen. Safran-Aktien waren wegen der Folgen der Coronavirus-Pandemie zuletzt stark unter Druck gekommen. Heute schlossen sie mit einem Kurssprung von 20,93 Prozent. Seit Jahresbeginn steht jedoch weiterhin ein Minus von knapp 50 Prozent zu Buche.

Mit Blick auf die Einzelwerte stiegen in Paris Pernod-Ricard-Aktien um 3,6 Prozent. Der Spirituosenhersteller strich erneut seine Jahresprognose zusammen und rechnet nun wegen des sich ausbreitenden neuartigen Coronavirus inzwischen mit einem massiven Gewinnrückgang in diesem Jahr.

Unibail-Rodamco-Westfield gewannen 11,6 Prozent. Der auf Einkaufszentren spezialisierte französische Immobilienkonzern hatte angesichts der Viruskrise seine Prognose und die Dividende gestrichen.

Die an der Stockholmer Börse notierten Anteilsscheine des Modekonzerns H&M stiegen am Dienstag um 13,2 Prozent auf 123,16 schwedische Kronen. Das Unternehmen hatte zuvor angekündigt, seine Dividende zu streichen. Experten der Citigroup hoben unterdessen ihre "Sell"-Bewertung auf "Buy". Das Kursziel der Citi liegt bei 130 Kronen.

AB InBev gewannen 3,5 Prozent. Der weltgrößte Bierbrauer hat seine Prognose wegen der weltweiten Viruskrise zurückgezogen. Gründe seien die hohe Unsicherheit und die schnelle Entwicklung der Lage, teilte der Konzern mit.

Die Schweizer Börse SIX ist der Übernahme des Rivalen BME (plus 6,3 Prozent) in Madrid einen großen Schritt nähergekommen. Die spanische Regierung hieß den Kauf des Börsenbetreibers BME durch die Schweizer gut.

Dow Jones schließt 11,37% fester - Stärkster Handelstag seit 1933
 

Die US-Börsen haben am Dienstag mit historischen Kursgewinnen geschlossen. Der Dow Jones stieg um 11,37 Prozent auf 20.704,91 Punkte. Damit verzeichnete der Aktienindex prozentuell betrachtet den stärksten Handelstag seit 1933.

Außerdem stieg der Index erstmals an einem Tag um über 2.000 Punkte und verbuchte damit in Punkten gerechnet den größten Gewinn seiner Geschichte. Angetrieben wurden die US-Börsen von der Hoffnung auf ein umfangreiches Hilfspaket im Kampf gegen die Corona-Krise.

Seit Jahresbeginn liegt der Dow Jones dennoch noch immer knapp 27,5 Prozent im Minus. Die Coronakrise und deren wirtschaftliche Auswirkungen haben den Aktienmärkten in den vergangenen Wochen massiv zugesetzt.

Am Montag war der Dow wegen Uneinigkeiten zwischen Republikanern und Demokraten über ein billionenschweres Konjunkturpaket gegen die Coronavirus-Krise auf das tiefste Niveau seit November 2016 gesackt. Nun trieben die Hoffnungen auf eine kurz bevorstehende Verabschiedung des Pakets an. Medienberichten zufolge sollen mindestens 1,5 Billionen Dollar (1,4 Billionen Euro) in die Wirtschaft gepumpt wer den. Am Montag hatte bereits die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) weitere geldpolitische Stützungsmaßnahmen für die Konjunktur angekündigt.



 

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