Porsche ist der wertvollste Börsenneuling aller Zeiten in Europa. Der erste Kurs des Sportwagenbauers lag bei 84 Euro, also über dem Ausgabepreis von 82,50 Euro - auf den die Aktie in schwachem Umfeld aber bald zurückfiel.
"Das ist ein historischer Moment für Porsche", sagte VW- und Porsche-Chef Oliver Blume, der auf dem Frankfurter Parkett die große Börsenglocke läutete.
Vier Porsches vor Frankfurter Börse
"Heute geht für uns selbst ein großer Traum in Erfüllung." Porsche starte mit dem Börsengang in eine neue Ära. Vor der Frankfurter Börse parkten vier Porsche-Modelle, darunter der elektrisch angetriebene Taycan.
Mit einem ersten Kurs von 84,00 Euro legten die Vorzugsaktien der Volkswagen-Tochter am Donnerstag einen rasanten Start hin, fielen danach in einem allgemein schwachen Börsenumfeld aber schnell wieder auf das Niveau des Ausgabepreises von 82,50 Euro zurück.
7,7 Prozent der Aktien gingen laut Porsche an Privatanleger - für einen Börsengang in Deutschland ein ungewöhnlich hoher Wert.
Unternehmen ist 75,2 Mrd. Euro wert
Volkswagen hatte die Porsche-Papiere dank einer großen Nachfrage am oberen Ende der Angebotsspanne zugeteilt. Zum Ausgabepreis wird Porsche auf Basis der Vorzugsaktien mit 75,2 Milliarden Euro bewertet und ist damit nach eigenen Angaben der wertvollste Börsenneuling aller Zeiten in Europa. Mit einem Emissionsvolumen von 9,4 Milliarden Euro ist es zugleich der größte Börsengang in Deutschland seit mehr als 25 Jahren.
Heute ist ein guter Tag für Porsche und für Volkswagen", erklärte Volkswagen-Finanzvorstand Arno Antlitz. "Wir haben heute bewiesen: Volkswagen kann Kapitalmarkt - auch in einem herausfordernden Marktumfeld." Porsche bekomme damit mehr unternehmerische Eigenständigkeit, um seine ambitionierte Strategie umzusetzen. Zugleich erhalte der Wolfsburger Konzern, der die Mehrheit an Porsche behält, mehr Flexibilität bei der Finanzierung seines Umbaus zum Elektroautobauer. "Mehr denn je haben wir nun die finanzielle Kraft, die dafür nötigen Schritte zu gehen."