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Märkte und Börsen

Spritpreis-Irrsinn bringt Öl-Multis in Österreich täglich 4,3 Mio. Euro

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Eine Untersuchung im Auftrag von Greenpeace beziffert erstmals die enormen Gewinne der Ölindustrie seit Beginn des Ukraine-Kriegs. 3 Milliarden Euro zusätzlich (!) cashten die Konzerne in der EU aufgrund der überhöhten Spritpreise.

In ganz Europa stöhnen die Autofahrer unter beispiellosen Preissteigerungen an den Zapfsäulen. So teuer war Tanken noch nie!  

Täglich 107 Mio. Euro zusätzlich in der EU

Alleine im März nahm die Erdölindustrie in der EU täglich durchschnittlich 107 Millionen Euro zusätzlich ein: 94 Millionen Euro aus dem Verkauf von Diesel und 13 Millionen Euro aus dem Verkauf von Benzin. 

In Österreich machten die Krisengewinne rund 4,3 Millionen Euro pro Tag aus. Der größte Teil davon (3,7 Millionen Euro) stammt aus dem Dieselgeschäft. Im ersten Monat des Krieges in der Ukraine summieren sich diese Zusatzeinnahmen am heimischen Markt auf 133,3 Mio. Euro.

Zweithöchste Mehreinnahmen in Österreich

In Österreich hat die Ölindustrie damit nach Deutschland die zweithöchsten Mehreinnahmen aus dem Verkauf von Diesel und Benzin in der EU erwirtschaftet.

"Wir fordern die Bundesregierung auf, der schamlosen Gier der Öl-Mulits einen Riegel vorzuschieben und dieser dreisten Geschäftemacherei mit dem Leid der Ukraine ein Ende zu setzen. Diese schmutzigen Krisengewinne müssen umgehend besteuert werden”,  sagt Klara Maria Schenk, Klima- und Verkehrsexpertin bei Greenpeace in Österreich .

Rohöl wurde 19 Cent teurer, Diesel 30 Cent

Die von Greenpeace in Auftrag gegebene Analyse des Hamburger Forschungs- und Beratungsbüros EnergyComment konzentriert sich auf die schnell wachsenden Margen zwischen internationalen Rohölpreisen und europäischen Tankstellenpreisen ohne Steuern und Abgaben. Dabei ist auffällig, dass die Preise an der Zapfsäule deutlich schneller als der Rohölpreis gestiegen sind: Die Preise für Rohöl stiegen zwischen Jänner und März um nur etwa 19 Cent pro Liter. Gleichzeitig fiel der Preisanstieg bei Diesel ab Raffinerie mit rund 30 Cent pro Liter und Diesel an der Tankstelle mit rund 37 Cent pro Liter erheblich höher aus. Bei Benzin ist ein ähnlicher, wenn auch schwächerer Trend zu beobachten.

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