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Märkte und Börsen

Spritpreise in Österreich am stärksten gestiegen

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Seit Beginn des Ukraine-Kriegs sind die Netto-Preise - also ohne Steuern und Abgaben - für Benzin und Diesel um 46 Cent je Liter gestiegen.  Im EU-Schnitt waren es laut VCÖ bei Benzin 35 Cent und bei Diesel 38 Cent.

Die Bundeswettbewerbsbehörde hat am Donnerstag festgestellt, dass die Treibstoffpreise in Österreich seit Beginn des Ukraine-Kriegs stärker gestiegen sind als durch die Zunahme des Rohölpreises gerechtfertigt ist.

Die Mobilitätsorganisation VCÖ hat nun die Änderung der Nettopreise, also die Preise für Eurosuper und Diesel ohne Abgaben und Steuern, seit Beginn von Russlands Krieg gegen die Ukraine unter die Lupe genommen und auch mit der Entwicklung in den anderen EU-Staaten verglichen.

Tankstellen-Preis neunthöchster

Ergebnis der VCÖ-Analyse auf Basis von Daten der EU-Kommission: Der Nettopreis von Eurosuper ist in Österreich im EU-Vergleich am stärksten gestiegen. Die Folge: Während Ende Februar Österreich nur den 19. höchsten Nettopreis bei Eurosuper aufwies, hat Österreich jetzt bereits den vierthöchsten Nettopreis. Dass der Preis an der Tankstelle nur der neunthöchste ist, liegt an der in Österreich niedrigeren Besteuerung.  

Beim Diesel-Nettopreis weist Österreich die sechsthöchste Zunahme seit Beginn des Krieges auf, so die VCÖ-Analyse. Ende Februar hatte Österreich den elfthöchsten Diesel-Nettopreis in der EU, jetzt ist es der siebthöchste. Auch bei Diesel ist die Besteuerung in Österreich niedriger, weshalb an der Tankstelle der Preis in Österreich am neunthöchsten ist.  

46 Cent mehr seit Ende Februar

Bei beiden Spritsorten betrug das Preisplus per 4. Juli 46 Cent pro Liter gegenüber dem 28. Februar. Im EU-Schnitt waren es laut VCÖ bei Benzin 35 Cent und bei Diesel 38 Cent. 

Zusätzliche Gewinne

"Dass hier offenbar versucht wird, zusätzliche Gewinne zu machen, führt dazu, dass die Teuerung befeuert wird. Es spricht einiges für die diskutierte Sondersteuer auf Übergewinne nach italienischem Vorbild", betont VCÖ-Experte Michael Schwendinger. 

"Der Ärger vieler Autofahrerinnen und Autofahrer ist völlig nachvollziehbar. Immer mehr stellen sich die Frage, was kann ich als Einzelperson tun. Eine wirksame Maßnahme ist es, durch spritsparenden Fahrstil und Fahrgemeinschaften mit einer Tankfüllung länger auszukommen", stellt Schwendinger fest. So kann mit spritsparendem Fahrstil der Verbrauch je nach bisherigem Fahrverhalten um 15 bis 20 Prozent oder sogar mehr reduziert werden. Ein Auto, das bei 130 km/h sieben Liter pro 100 Kilometer verbraucht, hat bei 100 km/h im Schnitt einen um 23 Prozent niedrigeren Verbrauch, wie eine Studie des Umweltbundesamts zeigt. 

So stark stiegen die Preise seit Ende Februar laut Daten der EU-Kommission:

Netto-Benzinpreise im EU-Vergleich:

Österreich: plus 46 Cent
Irland: plus 45 Cent

Spanien: plus 42 Cent
Italien: plus 41 Cent
Zypern: plus 41 Cent

Estland: plus 40 Cent
Portugal: plus 40 Cent

Griechenland: plus 39 Cent

Tschechische Republik: plus 37 Cent
Belgien: plus 37 Cent
Lettland: plus37 Cent

Polen: plus 36 Cent
Kroatien: plus 36 Cent
Finnland: plus 36 Cent
Litauen: plus 36 Cent

Schweden: plus 35 Cent
EU-27: plus 35 Cent

Netto-Dieselpreise im EU-Vergleich:

Zypern: plus 50 Cent

Lettland: plus 48 Cent
Italien: plus 48 Cent
Spanien: plus 48 Cent

Irland: plus 47 Cent
Österreich: plus 46

Portugal: plus 43 Cent
Niederlande: plus 42 Cent
Belgien: plus 42 Cent

Slowenien: plus 41 Cent
Tschechische Republik: plus 40 Cent
Schweden: plus 40 Cent
Slowakei: plus 40 Cent

Finnland: plus 39 Cent
EU-27: plus 38 Cent
  

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