Magna gibt fixes Angebot für Opel ab: Stronach will 27,5 % am deutschen Autobauer

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In den nächsten Tagen wird über die Zukunft des angeschlagenen deutschen Autobauers Opel entschieden. Gestern endete die Frist für die Abgabe der Vertragsentwürfe der Bieter beim bisherigen Opel-Eigentümer General Motors (GM). Neben Frank Stronachs Magna haben der Finanzinvestor RHJ und der chinesische Autohersteller BAIC Angebote eingereicht.

Der Magna-Aufsichtsrat hatte den Entwurf für den Übernahmevertrag am Sonntagabend abgesegnet. Magna bietet im Konsortium mit der russischen Sberbank. Gemeinsam sollen sie an der neuen Opel-Gesellschaft (New Opel) 55 Prozent halten. Die Anteilsstruktur hat sich Insidern zufolge gegenüber früheren Plänen leicht verändert. Es sind jetzt je 27,5 Prozent für Magna und Sberbank – zuerst waren 20 Prozent für Magna und 35 Prozent für die Russen geplant. Weitere 35 Prozent bleiben bei GM, 10 Prozent gehen an die Mitarbeiter.

Unabhängiges New Opel

Das Magna-Angebot zielt auf Unabhängigkeit der neuen Opel-Gesellschaft ab. Und zwar sowohl vom früheren Eigentümer GM als auch von Magna selbst. Man wolle strikt trennen zwischen dem Zulieferer Magna und dem Hersteller New Opel – auch in personeller Hinsicht, heißt es in Magna-Kreisen.

Magna ist vor allem bei der deutschen Regierung in der Favoritenrolle. Die deutsche Politik hat bei der Entscheidung ein gewichtiges Wort, da alle Bieter milliardenschwere Staatsgarantien wollen.

Offene Punkte

Magna-Chef Siegfried Wolf und sein Team haben mit GM bereits viel ausverhandelt. Einige Fragen sind dem Vernehmen nach noch offen. Etwa die Lizenzgebühren: Hier soll GM auf Gebührenzahlung für sämtliche Technologien der Opel-Autos beharren. Magna will aber stets die geeignetste Technologie nutzen – müsste also, falls diese bei GM nicht vorhanden ist, doppelt bezahlen.

Oder aber das Thema Chevrolet Russland: Laut Magna-Offert sollen Marke und Führung bei GM bleiben, die Fahrzeuge aber von New Opel in Russland produziert werden. Der Vertrieb würde 50:50 aufgeteilt. GM soll damit nicht einverstanden sein.

Zuschlag Ende Juli

Heute (21. Juli) will GM die Vertragsentwürfe der Bieter sichten, morgen werden sie der deutschen Regierung und Landespolitikern präsentiert. Es folgen weitere Analysen. Bis Ende Juli soll dann entschieden werden, wer Opel übernimmt.

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