Nach wochenlangen Verhandlungen zwischen der bayerischen Justiz und seinen Anwälten soll der Ex-Chef von Siemens in Griechenland nun doch an die Behörden in Athen ausgeliefert werden.
Dies berichtet der "Spiegel" unter Berufung auf einen Beschluss der zuständigen Münchner Generalstaatsanwaltschaft. Folgt auch das Oberlandesgericht der Empfehlung, drohen den Angaben zufolge dem Ex-Manager in seiner alten Heimat empfindliche Sanktionen.
Der Deutsch-Grieche hatte seit seiner Verhaftung vor knapp zwei Monaten versucht, mit den deutschen Behörden zu kooperieren. Bei mehreren Vernehmungen hatte er üppige Zuwendungen an die beiden großen griechischen Parteien während seiner Amtszeit eingeräumt, berichtete der "Spiegel". Sie sollen dem Bericht zufolge nach einem kürzlich ergangenen Strafbefehl mit einer zwölfmonatigen Bewährungsstrafe und einer Geldauflage von 750 000 Euro geahndet werden.
Weil ein Teil der Vorwürfe nach Ansicht der Staatsanwaltschaft jedoch nicht abgegolten und verjährt ist, soll sich Christoforakos auch in Griechenland verantworten, berichtete das Magazin. Seine Verteidiger wollen die geplante Auslieferung laut "Spiegel" im Eilverfahren stoppen, sie sollen eine Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht vorbereiten.