Aufsteiger: Byron Haynes

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Der neue Bawag-Chef will die Bank auf kräftigen Wachstumskurs bringen.

Der Brite Byron Haynes (43) steht seit drei Wochen an der Spitze der Bawag PSK. Er will das Institut zur Nummer-1-Retailbank im Land machen.

ÖSTERREICH: Herr Haynes, worauf legen Sie in der Bawag PSK in den nächsten Monaten den Schwerpunkt?
Byron Haynes: Es geht jetzt darum, die Bank fit zu machen für Wachstum. Um das zu erreichen, konzentrieren wir uns auf unsere traditionellen Stärken im Privatkundengeschäft, haben gerade erst neue Sparprodukte auf den Markt gebracht. Und wir arbeiten stetig daran, den Kundenservice weiter zu verbessern. Ziel ist, die Nr.-1-Retailbank zu werden.

Welche neuen Initiativen kommen Richtung Kundenservice?
Zum Beispiel starten wir noch im 4. Quartal 2009 ein Callcenter, an das Kunden sich per Telefon wenden können. Eine Art telefonische Zweigstelle.

Wann soll die Bank wieder wachsen?
Wir sind auf gutem Weg, waren im 1. Halbjahr 2009 profitabel, auch für das Gesamtjahr sieht es gut aus. Natürlich werden die Risikokosten wegen der Finanzkrise weiter steigen, aber nicht mehr so stark. 2010 wollen wir wieder in den Ausbau des Geschäfts investieren.

Planen Sie eine Ausweitung der Öffnungszeiten?
Derzeit sehe ich da keine Notwendigkeit. Zahlreiche Postämter, in denen die PSK-Bank vertreten ist, haben auch samstags offen. Das gilt auch für die Standorte der Österreichischen Verkehrskreditbank an Bahnhöfen, deren Retailgeschäft wir ja mit 1.10. übernommen haben.

Gibt es die Pläne noch, mit der Internettochter easybank ins Ausland zu gehen?
Die easybank ist sehr erfolgreich und hat noch so große Wachstumsmöglichkeiten im Inland, dass wir uns zuerst drauf konzentrieren.

Wie ist Ihr Verhältnis zum Bawag-Eigentümer Cerberus?
Sehr gut, Cerberus hat die Bawag stets unterstützt, was sich zuletzt an dem 205-Mio.-Euro-Beitrag im August im Rahmen der Kapitalstärkung gezeigt hat. Ich bin aber kein Cerberus-Mann, habe vorher nie für Cerberus gearbeitet.

Kommt die Bawag mit den insgesamt 950 Mio. Euro Staatshilfe aus, die nach dem EU-Okay bis Jahresende fließen sollen?
Ja, damit sind wir gut kapitalisiert.

Wie halten Sie es mit Bonuszahlungen?
Über Boni für Mitarbeiter entscheiden wir zu Jahresende auf Basis der Performance. Was den Vorstand betrifft, haben wir uns entschieden, dass es für 2009 keine Boni gibt. Schon für 2008 haben wir darauf verzichtet.

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