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ÖBB-Finanzvorstand Arnold Schiefer steigt vorzeitig aus

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Der Vertrag des FPÖ-nahen Arnold Schiefer wäre noch bis Ende März 2024 gelaufen. Aber er wird 2023 in die Privatwirtschaft wechseln. Die ÖBB schreiben den Posten noch heuer aus.

Die Österreichischen Bundesbahnen beginnen noch im Dezember mit der Suche nach einem neuen Finanzchef. Arnold Schiefer, seit 2019 in dieser Funktion bei der Bahn, hat den Aufsichtsrat informiert, dass er für eine weitere Periode nicht zur Verfügung stehen werde, teilte der Konzern in einer Aussendung mit. Schiefer werde in die Privatwirtschaft nach Oberösterreich wechseln, aber eine geordnete Übergabe an die nachfolgende Person gewährleisten.

"Das Präsidium des Aufsichtsrates ist heute übereingekommen, frühzeitig die Weichen für eine geordnete Übergabe zu stellen, sodass die Position des CFO noch im Dezember 2022 ausgeschrieben wird", sagte ÖBB-Holding Aufsichtsratspräsidentin Andrea Reithmayer.

Arnold Schiefer (55) ist seit 1. April 2019 Mitglied des Vorstandes der ÖBB-Holding. Insgesamt arbeitete der gebürtige Oberösterreicher 12 Jahre für den ÖBB Konzern: Nach der Gruppenleitung "Straße" und Sektionsleitung "Infrastruktur und Verkehr" im Bundesministerium für Verkehr, Innovation und Technologie (bmvit) übernahm er 2005 die Gesamtprojektleitung des Baus des Wiener Hauptbahnhofs. Ein Jahr später wechselte er als CFO und Vorstandssprecher in den Vorstand der ÖBB-Infrastruktur Betrieb AG, 2009 wurde er Vorstandsdirektor der später zusammengeführten ÖBB-Infrastruktur AG. Nach einem Jahr im Sanierungsmanagement wechselte Schiefer 2011 zur Rail Cargo Hungaria und 2012 in den Vorstand der ÖBB Rail Cargo Austria AG. 

Grüne Ministerin und blauer Manager

Der FPÖ-nahe Manager gilt als profunder Kenner des Eisenbahn-Business', ihm wird von allen Seiten gute Arbeit attestiert. Sein Vorstandsvertrag bei den ÖBB wäre noch bis Ende März 2024 gelaufen. Im April 2023 hätte über eine Verlängerung entschieden werden müssen. Spekuliert wird schon länger, ob Verkehrsministerin Leonore Gewessler (Grüne) den blauen Schiefer überhaupt an Bord halten wollte. Nun ist Schiefer dem zuvorgekommen und wechselt im Laufe des nächsten Jahres den Job - dem Vernehmen nach heuert er bei einem Industrieunternehmen in OÖ an. Er bleibt noch, bis die Nachfolge geregelt ist.

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