Nach einem Umsatzeinbruch blickt der weltgrößte Werbekonzern WPP skeptisch aufs zweite Halbjahr. Trotz einer besseren Stimmung in den Chefetagen der Wirtschaft zeichne sich noch kein stärkeres Anzeigengeschäft ab, teilte das britische Unternehmen am 26. August mit.
Ein Abbau von fast sechs Prozent der Belegschaft und eine leichte Erholung der Buchungen im Juli ließen jedoch bis zum Jahresende unterm Strich eine stabilere Ergebnisentwicklung erwarten als in den ersten beiden Quartalen. Allerdings werde der Konzern erst im kommenden Jahr wieder ein Umsatzwachstum erreichen, sagte Vorstandschef Martin Sorrell.
Im ersten Halbjahr ging der Umsatz auf vergleichbarer Basis um 8,3 Prozent zurück. Dazu trug das zweite Quartal mit einem Minus von zehn Prozent bei. Der Betriebsgewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) fiel zugleich um mehr als 14 Prozent auf 455 Mio. Pfund (521 Mio. Euro).
Werbemarkt eingebrochen
Der Werbemarkt ist in der Wirtschaftskrise dramatisch eingebrochen. WPPs französischer Konkurrent Publicis setzt daher verstärkt aufs das Geschäft in China und anderen Schwellenländern. Die Public-Relations- und Eventsparte werde ihren Umsatz in den kommenden drei Jahren durch Zukäufe und organisches Wachstum in diesen Regionen verdoppeln, sagte Spartenchef Olivier Fleurot in Shanghai.
"Die chinesischen Konsumenten können der neue Wachstumsmotor für die Weltwirtschaft werden und die US-Verbraucher ablösen", sagte er. "Wir haben hier aber noch nicht die kritische Masse erreicht, um regionale und internationale Kunden zu bedienen." Zu den Kunden der Sparte gehören Nestle, General Motors und Procter & Gamble.