Die Übernahme der Nachrichtenagentur Associated Press (AP) Deutschland durch den Konkurrenten ddp ist auf der Zielgeraden.
Alle Details seien geklärt, jetzt werde die Transaktion noch von Juristen geprüft, sagte eine mit der Situation vertraute Person am Freitag zu Reuters. "Die beiden Parteien haben alle Punkte geklärt." AP-Chefredakteur Peter Gehrig und ddp wollten dazu keine Stellungnahme abgeben.
In den Kreisen hieß es weiter, AP und ddp hätten sich auf einen Austausch ihrer Nachrichten verständigt: Die Amerikaner gestatten der Berliner Agentur demnach Zugriff auf ihren internationalen Dienst, während ddp deutsche News an AP liefert. Auch in anderen Punkten bestehe Einigkeit. ddp werde die zur deutschen AP GmbH gehörenden Ableger in der Schweiz und Österreich sowie den AP-Fotodienst mit übernehmen. "Der Fotodienst ist integraler Bestandteil der Nachrichtenagentur", sagte der Insider.
Die AP-Zentrale in New York hatte vergangene Verkaufsgespräche über den deutschen Dienst bestätigt. ddp-Miteigentümer Martin Vorderwülbecke hatte gesagt, dass der Kauf noch im Oktober unter Dach und Fach gebracht werden könnte. Durch die Übernahme wolle ddp vor allem der Deutschen Presse-Agentur dpa Kunden abjagen.
Die ddp zählt 140 fest angestellte Journalisten und setzte 2008 knapp zwölf Mio. Euro um. AP beschäftigt nach eigenen Angaben in Deutschland etwa 80 Redakteure und Fotografen, weltweit sind es knapp 4.000 Mitarbeiter. Reuters, Teil des globalen Nachrichten- und Finanzdatenanbieters Thomson Reuters, konkurriert sowohl mit AP als auch ddp im Markt für deutschsprachige Nachrichten, der weltweit zu den am härtesten umkämpften gehört.