Der türkische Medienkonzern Dogan Yayin hat im Steuerstreit mit der Regierung über den Verkauf von Anteilen an Axel Springer offenbar einen Erfolg vor Gericht errungen. Die Richter hätten zugunsten des Unternehmens entschieden, teilte die größte türkische Mediengruppe mit. Eine schriftliche Fassung des Urteils sei allerdings noch nicht übermittelt worden.
Die Steuerbehörden werfen dem Unternehmen vor, beim Verkauf eines Fünftels der Fernsehtochter Dogan TV an Springer vor gut zwei Jahren Steuern hinterzogen zu haben. Sie forderten vom Herausgeber der Massenblätter "Hürriyet" und "Milliyet" deshalb Strafen und Steuernachzahlungen von rund 370 Mio. Euro.
Nach der Mitteilung schossen Dogan-Aktien über 18 % nach oben. Der Richterspruch schürte Hoffnungen, dass Dogan auch in einem anderen Steuerstreit, über den noch nicht entschieden ist, gute Erfolgsaussichten hat.
In dem separaten Fall fordert der Staat über 2 Mrd. Euro, was die Existenz der Mediengruppe bedrohen könnte. Der Fall hat auch international für Aufsehen gesorgt und wird von der EU genau beobachtet. Vertreter aus Brüssel sorgen sich um die Medienfreiheit in dem Land, das der Europäischen Union beitreten will.