Experte: Fernseh-Geld neu verteilen

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Peter Lammerhuber, CEO der Agentur-Holding Group M, die in Österreich rund 550 Werbe-Millionen verwaltet, fordert TV-Gebühren für alle Sender.

Der ORF will rund 60 Mio. Euro aus der Gebührenbefreiung rückerstattet haben. Was heißt das?
Dadurch würde nur kurzfristig ein Finanzloch gestopft, in einigen Jahren stünde der ORF vor der gleichen Situation. Und vermutlich würde durch die Refundierung der Einfluss der Politik auf den ORF größer, weil sie sich einen solchen Schritt sicherlich „entlohnen“ ließe.

Sie fordern eine Totalreform des österreichischen Fernsehmarktes.
Ich schlage Fernseh-Gebühren für alle Sender vor: 50 Prozent, also derzeit rund 250 Mio. Euro, soll ORF 2 bekommen, bleibt dafür aber völlig werbefrei. Der Rest wird auf alle anderen Sender, die österreichisches Programm generieren, aufgeteilt. Diese 50 Prozent der Gebühren und der gesamte, mehr als 300 Mio. Euro schwere Fernseh-Werbekuchen sichern langfristig sowohl das Überleben des ORF als auch der Privatsender wie Puls 4 und ATV, die auf lange Sicht nicht kostendeckend arbeiten können.

Was passiert, wenn diese Totalreform nicht umgesetzt wird?
Dann wird nicht nur der eine oder andere Sender verschwinden, sondern in den nächsten zehn bis 15 Jahren auch die österreichische Fernseh- und Filmkreativwirtschaft.

Wie sehen Sie die aktuelle Diskussion um die Reform des ORF?
Das ist alles Larifari. Dabei geht es nur um Macht und Einfluss, um kosmetische Korrekturen, aber um keine wirkliche Reform.

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