Filzmaier vorerst nicht mehr ORF-TV-Analyst

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Der Politologe Peter Filzmaier wird nach seinen kolportierten Beratertätigkeiten für die SPÖ und die ÖVP vorerst nicht mehr als politischer Analyst im ORF vorkommen. Wie ORF-Kommunikationschef Pius Strobl der APA bestätigte, wird Filzmaier bis auf weiteres "nicht mehr zu Themen befragt, wo der Eindruck entstehen könnte, dass es eine Parteilichkeit geben könnte".

Zwar gehe man davon aus, dass Filzmaier sich korrekt verhalten habe, allerdings wolle man den Zweifel an der Unparteilichkeit von ORF-Experten grundsätzlich vermeiden, sagte Strobl. Deutlicher ausgedrückt: "Wir wollen keine Experten, die Aufträge von politischen Parteien entgegennehmen", so der Kommunikationschef, der sich auf eine Entscheidung des TV-Chefredakteurs Karl Amon berief. Um sich nicht der Diskussion über eine angebliche mangelnde Distanz zu einer oder der anderen Partei nicht ausliefern zu müssen, werde man Filzmaier als Experte zu den anstehenden Wahlen nicht zum Einsatz kommen lassen.

Laut "profil" soll Filzmaier im Herbst 2008 die burgenländische SPÖ beraten haben, auch ein Engagement für die Kärntner SPÖ und Tiroler ÖVP wurde genannt, was Filzmaier jedoch nicht bestätigte, da er als Politikberater seine Auftragnehmer nicht nenne. Für die Bundespräsidentenwahl und die Landtagswahl im Burgenland soll Filzmaier offenbar nicht mehr im ORF zum Einsatz kommen. Fraglich wäre nach dieser Logik auch eine Analyse der Wien-Wahl im Herbst.

Laut TV-Chefredakteur Amon wird Filzmaier erst wieder als unabhängiger Analyst im ORF-Fernsehen vorkommen, wenn die Vorwürfe geklärt wurden, wie er sagte. "Glaubwürdigkeit ist ein unteilbares Gut und wir bewegen uns hier in einem sehr sensiblen Bereich." Konkret beziehe sich die Sperre nur auf die Funktion des "unabhängigen Kommentators", in Beiträgen, wo "klar ausgeschildert" werde, wie der Interviewpartner einzuordnen ist, könne vorkommen, wen der jeweilige Redakteur für richtig hält.

Filzmaier selbst kommentierte die ORF-Entscheidung auf Anfrage der APA am Montag nur knapp: "Man kann mich wie jeden anderen interviewen oder eben nicht. Das war nie anders und wird nie anders sein."

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