Prantner kämpft für Futurezone

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ORF-Online-Direktor Thomas Prantner will den Special Interest-Dienst "Futurezone" auf ORF On nicht so einfach aufgeben. Der Kaufmännische Direktor Richard Grasl hatte zuletzt anklingen lassen, das Technologie-Portal für eine Einigung mit den Verlegern in Sachen Online-Werbung opfern zu wollen.

Prantner betont nun, dass es dafür aber noch keine fixen Pläne gebe. "Es ist eine Einschätzung der Realverfassung", er wolle jedenfalls um die Futurezone kämpfen.

Dass das erfolgreiche Portal im Laufe der Verhandlungen zwischen Verlegern und ORF um Online-Werbung irgendwann zur Disposition stehen könnte, räumt allerdings auch Prantner ein: "Ich möchte um alles kämpfen, aber irgendwann wird ein Punkt kommen, wo möglicherweise Abstriche gemacht werden müssen. Und das sind genau diese 'Special Interest'-Bereiche wie 'Futurezone'." Ob und wie das Online-Angebot des ORF eingeschränkt wird, sei aber noch nicht gesagt. Er plädierte dafür, "das jetzige Angebot weitgehend und in seinem Kern zu erhalten".

Aus Prantners Sicht findet im Online-Bereich das Match jedenfalls nicht zwischen Zeitungen und ORF statt, wie er sagte: "Unsere Gegner sind die internationalen Player. Ich glaube, dass dieses Bestemm, den ORF da zu beschränken, ein falscher Weg ist." Eine regulative Umleitung von Online-Werbung sei ohnehin nicht möglich, weil Kunden ihre Werbung ohnehin in einem Umfeld buchen, das aus ihrer Sicht das Beste ist.

Werbung auf TVthek möglich

Er forderte, den ORF nicht aus den Einnahmen im Online-Bereich auszuschließen: Gerade in Zeiten der Konvergenz der Medien werde das "in Zukunft auch ein absolutes Muss für uns sein". Entsprechend dieser Überlegungen sei auch nicht auszuschließen, dass auf der ORF-TVthek Werbung geschalten werden könnte. Gemäß den Auflagen der EU-Kommission wäre dafür ein Public Value Test durch die neu zu schaffende Medienbehörde notwendig. "Ob wir einen solchen beantragen werden, ist noch nicht fix. Aber das ist heuer noch ein Thema."

Prantner betonte, dass es auf ORF.at schon jetzt die Selbstbeschränkung gebe, nur ein Werbemittel auf der Seite zu schalten, außerdem verzichte man auf Kleinanzeigen. Entsprechend stehe man einer im aktuellen ORF-Gesetz geplanten Beschränkung der Einnahmen aus der Onlinewerbung auf zwei Prozent der Gebühreneinnahmen "sehr kritisch" gegenüber.

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