ProSieben-Chef noch skeptischer für Werbemarkt

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Der TV-Konzern ProSiebenSat1 stellt sich für heuer auf noch mehr Gegenwind durch den schwachen Werbemarkt ein. "Anfang des Jahres haben wir erwartet, dass der gesamte Fernsehwerbemarkt 10 bis 15 Prozent schrumpft. Jetzt denken wir, dass es eher minus 12 bis minus 16 Prozent sind", sagte ProSiebenSat1-Chef Thomas Ebeling der "FAZ".

Die große Frage sei, ob nach der deutschen Bundestagswahl ein Stimmungswechsel komme. Auch im zweiten Quartal hatte der Konzern unter der Werbeflaute gelitten und einen Umsatz- und Ergebnisrückgang verbucht.

Durch die Übernahme der skandinavischen Senderkette SBS im Jahr 2007 sitzt ProSiebenSat1 auf einem Schuldenberg von 3,4 Mrd. Euro. Das Unternehmen könne seine Verbindlichkeiten aber pünktlich und vollständig erfüllen, erklärte Ebeling mit Blick auf die Finanzstruktur.

"Das ist eine Mission Possible"

"Wenn unsere Kerndaten stimmen, also Zuschauermarktanteile, das Programm und das Vermarktungsmodell, werden sich auch für diese Frage Lösungen finden. Das ist eine Mission Possible." Für das laufende Jahr erwartet der Konzernchef eine leichte Steigerung des Zuschauer-Marktanteils, ProSiebenSat1 schneide besser ab als der Markt.

Zu den immer wieder aufkeimenden Spekulationen um eine Zerschlagung der Senderkette erklärte Ebeling: "Wir haben so viele inhaltliche Kosten- und Vermarktungssynergien, dass ich mir nicht vorstellen kann, dass das Heraustrennen eines Senders attraktiv wäre."

Sollte allerdings ein gutes Angebot für SBS kommen, sei man "immer in der Pflicht", ein solches zu prüfen, "aber wir planen keinen Verkauf von SBS".

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