Schweizer Tamedia mit massivem Gewinneinbruch

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Der Schweizer Medienkonzern Tamedia musste im ersten Halbjahr 2009 einen massiven Gewinneinbruch und ein Umsatzminus hinnehmen. Der Gewinn war mit 0,8 Mio. Franken (527.461 Euro) nur noch knapp positiv, in den ersten sechs Monaten 2009 hatte er noch 59,4 Mio. Franken betragen. Der Umsatz sank um 15,9 Prozent auf 389 Mio. Franken. Grund für die Rückgänge war der Einbruch bei den Werbeumsätzen. Ende September wird das "Solothurner Tagblatt" eingestellt, wie Tamedia mitteilte.

Das Betriebsergebnis (Ebit) sank um 95,2 Prozent auf 3,5 Mio. Franken. Die entsprechende Marge betrug noch 0,9 Prozent nach 15,5 Prozent in der Vorjahresperiode.

Das Ergebnis von Tamedia im ersten Halbjahr 2009 stehe im Zeichen "einer scharfen Rezession sowie eines Einbruchs der Werbeinvestitionen". Der seit Juni 2008 zu verzeichnende Rückgang der Werbeinvestitionen habe sich verschärft. So seien die Stellenanzeigen in Tageszeitungen um 47,4 Prozent eingebrochen.

Wie bereits in früheren Konjunkturzyklen treffe dieser Einbruch die führenden Tamedia-Stellenbeilagen Alpha und Stellen-Anzeiger mit voller Kraft, heißt es in der Mitteilung weiter.

Tamedia steuere mit umfangreichen Kostenmaßnahmen dagegen. So seien im ersten Halbjahr Kostensenkungsmaßnahmen im Umfang von 47,8 Mio. Franken ergriffen worden, die den Halbjahresabschluss mit einmaligen Restrukturierungskosten von 7,9 Mio. Franken belasteten.

Aufgrund der konjunkturellen Aussichten rechnet das Medienhaus bis Ende 2010 mit weiter rückläufigen Werbeumsätzen. Als Folge der angekündigten Kostensenkungen sowie dank Synergieeffekten sollte jedoch ab 2010 eine spürbare Ergebnisverbesserung erreicht werden können.

Wie Tamedia weiter mitteilte, wird das "Solothurner Tagblatt" bis Ende September eingestellt. Das Blatt, eine Regionalausgabe der "Berner Zeitung", habe in den letzten Jahren konstante Verluste in Millionenhöhe geschrieben, heißt es. Die Einstellung, die unter dem Vorbehalt des gesetzlichen Mitwirkungsverfahrens stehe, führe zum Abbau von 13,8 Vollzeitstellen, wovon 17 Mitarbeitende betroffen seien.

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