Serbien: Medienmacher der Milosevic-Ära angezeigt

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Einer der beiden serbischen Journalistenverbände hat Strafanzeige gegen ehemalige Chefs und führende Journalisten der einst vom Regime von Slobodan Milosevic kontrollierten Medien erstattet. Einzelne Medien in Serbien hätten Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre mit ihrem Einfluss und mit ihrer Bedeutung in der Medienlandschaft Kriegspropaganda betrieben, teilte der Unabhängige Journalistenverband (NUNS) mit.

Die Strafanzeigen richten sich gegen die ehemaligen Führungsspitzen bei den nach wie vor staatlichen TV-Sendern Belgrad (gegenwärtig RTS) und Novi Sad, aber auch gegen die damaligen Regimeblätter "Politika" und "Vecernje Novosti". Die beiden Tageszeitungen wurden inzwischen privatisiert.

Die genannten Medien hätten nationalen und religiösen Hass geschürt und offen zu Diskriminierung und Feindseligkeiten aufgerufen, wodurch die "psychologischen Voraussetzungen für brutalste Gewalt und Kriegsverbrechen" geschaffen worden seien, heißt es in der Ausendung von NUNS.

Die serbische Sonderstaatsanwaltschaft für Kriegsverbrechen hatte kürzlich angekündigt, auch die Rolle der Medien während der Kriege der 90er Jahre unter die Lupe nehmen zu wollen. Skepsis wurde vom UNS, dem einst vom Milosevic-Regime kontrollierten Journalistenverband, bekundet.

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