Verlage bündeln Ressourcen und suchen Kooperationen

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Medientage: Alleingänge bei Druck, Logistik & Vertrieb werden zunehmend nicht mehr leistbar, sagen die Spitzen heimischer Verlagshäuser.

Aber auch im journalistischen Bereich seien etwa bei Großereignissen oder gewissen Themengebieten Kooperationen sinnvoll, meinte Hermann Petz, Vorstandsvorsitzender der Moser Holding. Das Ziel heißt: "Mehr Qualität für die gleichen Kosten." APA-Chef Peter Kropsch betonte, die Branche erlebe derzeit "eine Renaissance genossenschaftlichen Handelns", in der man versucht, möglichst viele Dinge gemeinsam zu lösen.

Entwarnung gab Petz für die Befürchtung, dass es durch den geplanten Zusammenschluss der Styria-Regionalmedien und der Moser Holding zu einem redaktionellen Einheitsbrei kommen könne. Da sich die Fusion auf die regionalen Medien beschränke, werde der überwiegende Inhalt der Zeitungen ohnehin vor Ort produziert.

Einheitsredaktion = Einheitsbrei?

Bei den nationalen und internationalen Themen habe man bereits bisher vor allem auf Agenturmaterial zurückgegriffen - hier werde es also zu keinen "besonders großen Einsparungen" kommen. Eine Einheitsredaktion sei auch aufgrund der unterschiedlichen Formate etwa von "Kleiner Zeitung" und "Tiroler Tageszeitung" nicht möglich. Uwe Vorkötter von der "Berliner Zeitung" ist der Meinung, dass redaktionelle Kooperationen ein Ende haben, wo die Unverwechselbarkeit einer Zeitung gefährdet wird.

Laut "Kurier"-Geschäftsführer Thomas Kralinger sind für Verlagshäuser auch der "Konvergenzgedanke" und die Erschließung neuer Geschäftsfelder besonders wichtig. Kralinger verwies etwa auf E-Book und E-Reader. APA-Chef Kropsch betonte, dass das Erschließen neuer Geschäftsmodelle "zunehmend komplexer und zunehmend teurer" werde. Daher sei auch hier ein gemeinsames Vorgehen gefragt. Laut Kralinger müsse man außerdem "für gewisse Produkte einen Preis verlangen", das gelte auch für Online-Inhalte, wenn "die Qualität stimmt".

"Drucker heillos überbezahlt"

Zur Zukunftssicherung der Medienhäuser seien auch kostensenkende Maßnahmen beim Personal nötig, so Kropsch. Für heillos überbezahlt hält VÖZ-Generalsekretär Gerald Grünberger darüber hinaus die heimischen Drucker. Mit über 100.000 Euro jährlichem Einkommen seien sie in Österreich deutlich besser bezahlt als etwa in Deutschland.

Dennoch sei die Gewerkschaft für eine Reduktion der Zulagen nicht empfänglich, und das, obwohl "die Leistung nicht mehr die gleiche ist wie früher", so Grünberger. Die aufwendigste Leistung sei heute das Aufhängen der gerissenen Papierrolle, der Rest werde ohnehin per Computer erledigt, so der VÖZ-Vertreter.

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