Die deutsche Bundeskanzlerin Merkel hat Kritik an der Opel-Strategie der Bundesregierung zurückgewiesen. "Es gibt eine auf Ministerebene abgestimmte Linie", sagte Merkel dem "Handelsblatt". Die Bundesregierung werde bei ihrem Kurs bleiben und in den kommenden Tagen mit der Opel-Mutter General Motors nur über die finanzielle Absicherung eines Verkaufs an den Autozulieferer Magna sprechen.
Merkel rief damit zugleich parteiinterne Kritiker wie den baden-württembergischen Ministerpräsidenten Oettinger zur Ordnung. Der Regierungschef hatte als erster prominenter CDU-Politiker die Festlegung auf Magna kritisiert. GM präferiert das Konkurrenzangebot des belgischen Finanzinvestors RHJ International und hat dazu Klärungsbedarf mit Deutschland angekündigt.
Merkel wies Berichte zurück, in der Regierung würden inzwischen auch Alternativen zu Magna erwogen. "Das ist nicht der Fall", sagte sie dem "Handelsblatt". Merkel hat das Magna-Angebot zuletzt durch ihre Bereitschaft versüßt, die benötigte Absicherung in Höhe von 4,5 Mrd. Euro zunächst alleine zu übernehmen.
Der "Financial Times Deutschland" (FTD) zufolge will die Regierung dem Zulieferer eine weitere Milliardenspritze gewähren. Neben dem bisherigen Brückenkredit über 1,5 Mrd. Euro sollten weitere drei Mrd. Euro als Kredit der Förderbank KfW staatlich abgesichert werden, heißt es in der Freitagsausgabe des Blattes ohne Angaben von Quellen.