KV-Verhandlungen

Metaller: Mehr Freizeit statt Lohn

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Verhandler wollen statt Lohn-Plus mehr Freizeit für Arbeitnehmer.

Knalleffekt zum Start der Metaller-Lohnrunde: Die Gewerkschaften PRO-GE und GPA wollen auf die Ist-Lohnerhöhung verzichten und dafür mehr Freizeit erhalten.

Nötig ist dafür eine Betriebsvereinbarung, die Option basiert auf gegenseitiger Freiwilligkeit. In der Elektro- und Elektronikindustrie gibt es diese Modell bereits seit zwei Jahren. Laut Gewerkschaften ist das Interesse der Arbeitnehmer groß, insbesondere bei Jüngeren.

Bei einer Ist-Lohnerhöhung von 2,8 Prozent - wie im Vorjahr - entspricht dies 4,67 Stunden mehr Freizeit im Monat, also rund eineinhalb Wochen mehr Urlaub im Jahr.

Christian Knill, Obmann des Fachverbands der Maschinen- und Metallwarenindustrie, kann diesem Modell eher weniger abgewinnen, ausschließen wollte er es im Gespräch mit Journalisten aber auch nicht. Die Freizeitoption sei mit den Erfordernissen von Schichtbetrieben nur schwer umsetzbar. Karl Proyer, Chefverhandler der GPA, betonte, dass es keine Verhandlungslösung ohne Freizeitoption geben werde.

Ansonsten tauschten die Sozialpartner bei der Forderungsübergabe altbekannte Standpunkte aus. Knill verwies auf die schlechte Auftragslage und sinkende Beschäftigungszahlen, während PRO-GE-Chefverhandler Rainer Wimmer ein gutes abgelaufenes Geschäftsjahr hervorstrich und ein deutliches Lohn- und Gehaltsplus einforderte.

Die erste Runde der Kollektivvertragsverhandlungen der Metallindustrie ist heute nach drei Stunden ohne Ergebnis zu Ende gegangen. Am Donnerstagmittag hatten die Gewerkschaften PRO-GE und GPA mit der Forderung nach einer Freizeitoption die Verhandlungen mit dem Fachverband Maschinen- und Metallwarenindustrie (FMMI) eröffnet.

Im Vorjahr schlossen die Verhandler nach fünf zähen Gesprächsrunden mit einem Lohnzuwachs von 2,8 Prozent ab - bei einer Inflationsrate von 2,4 Prozent. Heuer liegt die Teuerungsrate bei 1,8 Prozent.

Die nächste Lohnrunde mit dem FMMI findet am 7. Oktober statt.

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