Milchbauern fordern EU-Treffen

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Die Milchkrise dauert an. In acht EU-Ländern wird protestiert. Gefordert werden Gespräche auf EU-Ebene und Milchpreis-Senkungen.

Bundeskanzler Werner Faymann hat den Milchbauern zwar Hilfe zugesagt. Bei einem Gespräch mit Vertretern der IG Milch räumte er ein, dass viele Bauern bei einem Preis von 25 Cent pro Liter Milch nicht überleben könnten. Trotzdem gehen die Proteste und Blockaden der Milchbauern gegen den drastischen Milchpreisverfall auch in Österreich weiter.

Bei der IG-Milch befürchtet man, dass 30 bis 50 Prozent der Milchbauern in den nächsten Monaten ihren Ausstieg beschließen, sollte der Milchpreis nicht auf mindestens 40 Cent pro Liter angehoben werden.

Bauern fordern Gespräche

Der Milcherzeugerverband European Milk Board (EMB) rief EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso in einem gestern in Brüssel veröffentlichten Brief zu einem Gespräch auf.

Die Lage der Milchbauern sei katastrophal. „Zehntausende stehen kurz vor dem Ruin“, heißt es in dem Schreiben. Gefordert werden Mechanismen, die eine stabile Milcherzeugung und -versorgung sicherten.

Milchquote läuft aus

Das von der EU beschlossene Aus der Obergrenzen für die Milchproduktion hat den Preisverfall aus Sicht des Erzeugerverbands noch beschleunigt.

Die EU-Agrarkommissarin Mariann Fischer Boel hält trotz der heftigen Proteste – teils auch von offizieller Seite –am Ende der Mengen begrenzenden Milchquote im Jahr 2015 fest. Mit Vorruhestands-Förderungen für Milchbauern und Strafen für Überproduzenten will sie die Mengen drosseln.

In Berlin trafen sich indes Branchenvertreter – laut Kritikern vor allem Befürworter einer Marktliberalisierung – zum jährlichen Weltmilchgipfel, um die Krise zu diskutieren.

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