Im Tiroler Außerfern

Millionenschulden: Skigebiet in Jungholz ist insolvent

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Die seit dem Jahr 1950 bestehende Liftgesellschaft befand sich seit Herbst 2023 zu hundert Prozent im Eigentum der Gemeinde Jungholz.

Jungholz/Innsbruck. Das Skigebiet in Jungholz im Tiroler Außerfern (Bezirk Reutte) ist insolvent. Konkret wurde am Montag am Landesgericht Innsbruck über das Vermögen der Skiliftgesellschaft Jungholz GmbH das Insolvenzverfahren eröffnet, nachdem diese zuvor einen entsprechenden Antrag gestellt hatte. Deren Schulden beliefen sich auf rund 3,35 Mio. Euro, teilte der Alpenländische Kreditorenverband (AKV) mit.

Die seit dem Jahr 1950 bestehende Liftgesellschaft befand sich seit Herbst 2023 zu hundert Prozent im Eigentum der Gemeinde Jungholz. Sie betrieb das Skigebiet in Jungholz mit zwei 4er-Sesselliften und mehreren Schleppliften.

Ein Fortbetrieb des Unternehmens war laut AKV nicht vorgesehen. Die Schuldnerin plane vielmehr den Verkauf des Unternehmens - es gebe bereits einen konkreten Interessenten. Die Liftgesellschaft erwäge ihrem Insolvenzantrag zu Folge das Anbot eines Sanierungsplans, um die Restschuldbefreiung zu erreiche, und die anschließende Liquidation. Die Finanzierung solle aus dem Verkaufserlös erfolgen.

Gemeinde Jungholz übernahm sämtliche Geschäftsanteile

Den Angaben der Kreditschützer zufolge kämpfte die Liftgesellschaft schon länger mit finanziellen Problemen. Die Gemeinde Jungholz übernahm schließlich wegen des touristischen Interesses der Region sämtliche Geschäftsanteile. Die vergangene Wintersaison sei dann aber nicht nach Wunsch verlaufen, weshalb die Betreibergesellschaft nun ihre Zahlungsunfähigkeit eingestehen habe müssen.

Laut dem Kreditschutzverband von 1870 (KSV) wird der Insolvenzverwalter nun entscheiden müssen, ob und wie der Betrieb weitergeführt werden kann. Daraus dürften nämlich keine Nachteile für die Gläubiger folgen. Zwar seien die Lifte normalerweise im Sommer ohnehin nicht geöffnet, dennoch würden Wartungs- und Instandhaltungsarbeiten anfallen. Eine Entscheidung des Insolvenzverwalter werde "zeitnah" zu treffen sein, hieß es.

Am 31. Juli findet in der Causa die erste Tagsatzung am Landesgericht Innsbruck statt. Gläubigerforderungen können bis spätestens 17. Juli eingebracht werden.

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