Italien kämpft gegen Schulden

Monti schließt weiteres Sparpaket aus

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"Italiener sind sich der Bedeutung ihrer Opfer bewusst".

Der italienische Premier Mario Monti hat am Donnerstag ausgeschlossen, dass sein Fachleutekabinett ein weiteres Sparpaket zur Schuldeneindämmung plant. Das vergangene Woche verabschiedete Sparpaket sei in der Lage, die italienischen Bilanzen zu sanieren und die Schulden einzudämmen. "Italien braucht keinen weiteren Sparplan", versicherte Monti bei seiner Pressekonferenz zu Jahresende in Rom.

Die Regierung verlange von den Italienern erhebliche Opfer, die Bürger seien sich jedoch im Klaren, dass diese für die Zukunft des Landes notwendig seien. "Wir sind mit einer komplexen und schwierigen Operation beschäftigt. Wenn wir geschlossen arbeiten, können wir diese Phase überwinden", meinte Monti. Italien sei bemüht, einen tiefgreifenden Wandel umzusetzen und seine Glaubwürdigkeit in Europa zurückzugewinnen.

Italien wolle sich für eine Ausdehnung des Euro-Rettungsschirm EFSF einsetzen. "Um einen Ausweg aus der Krise zu finden, will sich Italien in Europa dafür engagieren, damit der EFSF mehr Ressourcen erhält", meinte Monti. Europa brauche eine strenge Bilanzdisziplin, die EU könne sich jedoch nicht nur auf dieses Element stützen.

Monti meinte, die Lage der italienischen Wirtschaft rechtfertige nicht die hohen Zinssätze, die das Land für seine Verschuldung zahlen muss. "Die Wirtschaftslage Italiens ist keine Erklärung für die hohen Zinssätze", so Monti. Italien, die drittgrößte Wirtschaftsmacht in der Euro-Zone, ist mit rund 1,9 Billionen Euro hoch verschuldet. In diesem Jahr musste die Regierung insgesamt 430 Milliarden Euro an den Märkten aufnehmen. Im kommenden Jahr werden es 450 Milliarden Euro sein - mehr als die Hälfte davon in den ersten vier Monaten des Jahres.

Der Premier zeigte sich überzeugt, dass sein Kabinett bis Ende der Legislaturperiode im Frühjahr 2013 im Amt bleiben werde. Den Journalisten versicherte er, dass er auch 2012 die Pressekonferenz der Regierung zu Jahresende halten werde.

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