Eine geringere Steuerlast in Polen dürfte dem deutschen Triebwerksbauer MTU Aero Engines im Gesamtjahr einen unverhofften Gewinnanstieg bescheren. Der Überschuss werde auf 245 Mio. Euro steigen, erklärte Vorstandschef Reiner Winkler. Bisher hatte er ein Nettoergebnis auf Vorjahreshöhe von 236 Mio. Euro in Aussicht gestellt.
MTU baut seine Fertigung in Polen aus, wo der Konzern von geringeren Steuersätzen profitiert.
Zwar werde der Umsatz im Gesamtjahr aufgrund von Wechselkurseffekten und Auftragsverschiebungen nun weniger stark steigen als bisher veranschlagt, kündigte Winkler an. Er rechne nun lediglich mit Erlösen von 3,65 Mrd. Euro und nicht mehr mit 3,75 Mrd. 2013 setzte MTU 3,57 Mrd. Euro um. Dem Unternehmen macht die Schwäche des US-Dollar zu schaffen, in dem Kunden aus der Luftfahrtbranche traditionell ihre Rechnungen bezahlen. Zudem kann MTU Aufträge im lukrativen Instandhaltungsgeschäft erst später verbuchen als erwartet.
Allerdings werde das schwächere Umsatzwachstum nicht auf das Betriebsergebnis durchschlagen, versicherte Winkler. Das bereinigtes Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) werde wie bisher erwartet mit 375 Mio. Euro knapp über dem Vorjahreswert von 373 Mio. Euro liegen.
Der Umsatz wuchs um knapp 4 Prozent auf 903 Mio. Euro. Analysten hatten mit 893 Mio. Euro gerechnet. Der Betriebsgewinn erfüllte mit knapp 82 Mio. Euro die Erwartungen. Netto verdiente MTU mit 53 Mio. Euro etwas mehr als vor einem Jahr.