Airbnb-Bericht

Neue Airbnb-Regeln in Wien zeigen kaum Wirkung auf Wohnungsmarkt

Ein neuer Bericht von Airbnb sorgt für Gesprächsstoff: Die Plattform hat aktuelle Zahlen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen ihrer Vermietungen sowie deren Einfluss auf den Wohnungsmarkt in Österreich veröffentlicht.

Airbnb in Österreich Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und den Wohnungsmarkt

Airbnb in Österreich Auswirkungen auf die lokale Wirtschaft und den Wohnungsmarkt

© Airbnb

Seit dem 1. Juli 2024 gelten in Wien neue Vorschriften für die Kurzzeitvermietung über Plattformen wie Airbnb: Wohnungen dürfen höchstens 90 Tage pro Jahr an Touristen vermietet werden – unabhängig davon, ob sie sich in einer ausgewiesenen Wohnzone befinden oder nicht. Die gewerbliche Vermietung bleibt weiterhin genehmigungspflichtig und ist in Wohnzonen verboten. Die Stadt Wien überwacht die Einhaltung der neuen Regelungen und verhängt bei Verstößen empfindliche Geldstrafen. Trotz verschärfter Regeln in Wien zeigen sich kaum spürbare Effekte auf den Wohnungsmarkt.

Kaum Einfluss auf Wohnungsmarkt, deutlicher Beitrag zur Wirtschaft
Eine aktuelle Analyse von Airbnb in Österreich zeigt, welchen wirtschaftlichen Nutzen Gastgeber, Gäste und Gemeinden aus Kurzzeitvermietungen auf Airbnb ziehen und beleuchtet zugleich deren tatsächlichen Einfluss auf den Wohnungsmarkt. Der Anteil der über Airbnb angebotenen Unterkünfte am gesamten Wohnungsmarkt liegt österreichweit bei lediglich rund 0,7 Prozent, in Wien bei etwa 1,4 Prozent – inklusive privater Zimmervermietungen (Homesharing). Im Jahr 2024 zählte die Plattform knapp zwei Millionen Gästeankünfte in Österreich. Laut eigenen Angaben trägt die Airbnb-Community mehr als eine Milliarde Euro zum Bruttoinlandsprodukt bei und unterstützt rund 12.000 Arbeitsplätze im Land und generierten mehr als 330 Millionen Euro an Steuereinnahmen. Fast 20 Prozent dieser Arbeitsplätze sind in der Kunst- und Unterhaltungsindustrie angesiedelt. In dieser Branche sind viele Menschen beschäftigt, die von Ausgaben der Gäste profitieren, die in Unterkünften auf Airbnb übernachten.

Ellen Madeker, Leiterin Politik und Partnerschaften DACH & CEE bei Airbnb

Ellen Madeker, Leiterin Politik und Partnerschaften DACH & CEE bei Airbnb

© Airbnb

„Wir wissen, dass jede Gemeinde vor individuellen Herausforderungen steht. Deshalb ist es uns ein Anliegen, mit den Entscheidungsträger:innen vor Ort zusammenzuarbeiten, um evidenzbasierte, faire und verhältnismäßige Regelungen zu schaffen“, sagt Dr. Ellen Madeker, Leiterin Politik und Partnerschaften DACH & CEE bei Airbnb. „Dieser Report liefert die Faktenbasis für eine sachliche Diskussion über Homesharing und Kurzzeitvermietung in Österreich.“

Airbnb fördert Tourismus abseits der Hotspots
Unterkünfte auf Airbnb finden sich in ganz Österreich – nicht nur in touristischen Hotspots, sondern auch in weniger frequentierten Gemeinden und Nachbarschaften im ländlichen Raum. Das fördert die Verteilung des Tourismus und bringt wirtschaftliche Vorteile in Regionen abseits der touristischen Zentren. Der neue Report von Airbnb zu Overtourism zeigt, dass Hotels in der Regel in den überlaufenen Stadtzentren zu finden sind, während Unterkünfte, die auf Airbnb angeboten werden, auch in weniger frequentierten Stadtteilen der zehn meistbesuchten Städte der EU zu finden sind. In Wien etwa gibt es im Stadtzentrum rund viermal so viele Hotelzimmer wie Airbnb-Unterkünfte. Unterkünfte außerhalb des Stadtzentrums sind dabei in der Regel günstiger als jene im Zentrum.

Neue Airbnb-Regeln in Wien zeigen kaum Wirkung auf Wohnungsmarkt
© Gettyimages

Homesharing als finanzielles Standbein für viele GastgeberDie Mehrheit der österreichischen Gastgeber auf Airbnb vermietet einzelne Zimmer oder gelegentlich eine ganze Unterkunft – sogenanntes Homesharing. Im Jahr 2024 boten über 70 Prozent der Gastgeber lediglich eine ganze Unterkunft zur Vermietung an. Der durchschnittliche Jahresverdienst lag dabei bei rund 5.400 Euro pro Person.Laut einer Umfrage unter Gastgebern waren diese Zusatzeinnahmen für 37 Prozent ausschlaggebend, um ihre Wohnung weiterhin finanzieren zu können. 44 Prozent gaben an, das Einkommen aus der Kurzzeitvermietung zur Deckung steigender Lebenshaltungskosten zu benötigen.

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