Die beiden Lobbyisten Walter Meischberger und Peter Hochegger, gegen die in der Affäre um die Buwog-Privatisierung ermittelt wird, geraten nun bei den Ermittlungen rund um eine Zahlung des Baukonzerns Porr in Widersprüche, berichtet die Wiener Wochenzeitung "Falter". Demnach geben Porr und die beiden Grasser-Vertrauten verschiedene Versionen für den Grund der Zahlung von 200.000 Euro an.
Die Ermittler vermuten, es könnte sich bei dem "Beratungsauftrag" der Porr aus dem Jahr 2005 um Schmiergeld für ein Bauprojekt der Porr in Linz gehandelt haben, so der "Falter". Ein Konsortium aus Porr, Raiffeisenlandesbank Oberösterreich und Raiffeisen Leasing hatte am Linzer Bahnhof ab 2006 den Linzer Terminal Tower errichtet. Als Minister verantwortlich für die Einmietung der Finanzlandesdirektion, die das Bauprojekt rentabel machten, war damals Karl-Heinz Grasser. Er war bis Jänner 2007 im Amt. Für alle Beteiligten gilt die Unschuldsvermutung. Die Zahlung der 200.000 Euro soll wie bei der Buwog über die zypriotische Firma Astropolis gelaufen sein.
Die Porr bestritt bisher alle Vorwürfe und jeden Zusammenhang mit dem Linzer Bauprojekt. Bei dem Beratungsauftrag sei es um "Marktsondierungen in Rumänien" gegangen. Wie der "Falter" nun unter Berufung auf ihm vorliegende Einvernahmeprotokolle schreibt, widersprechen Meischberger und Hochegger der Version des Baukonzerns. Meischberger, der 180.000 Euro der Summe erhalten haben soll, sagte demnach vor der Staatsanwaltschaft: "Es ging um die Autobahn, die ungarische M7-Autobahn."