Berufungsgericht fordert Spielzeugkonzerne auf: "Vertragt Euch".
Neue Wende im juristischen Dauerstreit zwischen den Herstellern der Barbie-Puppe und ihrer Rivalin Bratz: Ein US-Berufungsgericht in San Francisco kassierte am Donnerstag ein Urteil vom April 2011, mit dem der US-Spielwarenkonzern Mattel zur Zahlung von insgesamt 310 Mio. Dollar (232,2 Mio. Euro) an den konkurrierenden Spielzeughersteller MGA aufgefordert worden war. Dem Berufungsurteil zufolge muss Mattel jetzt nur noch für 140 Mio. Dollar Anwaltskosten aufkommen - die 170 Mio. Dollar Schadenersatz aber nicht mehr zahlen.
Die Richter hoben das Urteil gegen Mattel mit der Begründung auf, die Klage wegen Industriespionage habe nicht zur gleichen Zeit behandelt werden dürfen wie der Streit um das Urheberrecht für Bratz. Gleichzeitig forderten sie die Rivalen auf, sich auf gütlichem Wege zu einigen. "Auch wenn in dieser Angelegenheit wohl noch nicht das letzte Wort gesprochen ist, könnten Mattel und MGA von ihrer Zielgruppe lernen: Vertragt euch", heißt es in der Urteilsbegründung.
Bratz hat sich seit ihrem Start 2001 zur ernsten Konkurrentin für Barbie entwickelt. Der Bratz-Umsatz übersteigt inzwischen eine Milliarde Dollar im Jahr. Die Bratz-Serie wird ähnlich wie Barbie mit zahlreichen Outfits und Accessoires verkauft. Bratz punktet dabei vor allem mit ihrem im Vergleich zu Barbie frecheren Aussehen und Image.