Die EU-Kommission kritisiert Österreich als eines der teuersten EU-Länder in Sachen Bankgebühren. Italien ist mit jährlich Kosten von 253 Euro pro Bankkonto bei einer durchschnittlichen Nutzung Spitzenreiter, dann folgen Spanien (178), Frankreich (154) und Österreich, das auf 140 Euro kommt. Am untersten Ende der EU-27 liegt Bulgarien, wo man 27 Euro für ein laufendes Konto berappen muss.
Berücksichtigt man alle erhobenen Daten - Kosten für durchschnittliche und intensive Nutzung von Bankkonten, unkomplizierter Ablauf und Transparenz - kommt Österreich hinter Italien, Spanien, Lettland und Frankreich auf Rang 5. Hier schneiden ebenfalls Bulgarien und die Niederlande am kostengünstigsten ab, sie weisen auch die größte Transparenz auf. Bankenvertreter zeigten sich unterdessen verärgert, zweifelten das Datenmaterial in Brüssel an.
EU-Konsumentenschutzkommissarin Kuneva sagte, die Banken ließen ihre Kunden im Stich. Grundlegende Rechte im Konsumentenschutz würden verletzt, wobei sich dies von versteckten Gebühren bis zu ungenügender und unklarer Information erstrecke. Der Bericht der Kommission verweist auch auf unübersichtliche Bankspesen und mangelnde Transparenz.
Außerdem bemängelt die Kommission das Fehlen entsprechender Auskünfte von den Banken selber. In Deutschland würden nach Einschätzung der Konsumenten 50 bis 80 Prozent aller langfristigen Anlagen voreilig abgeschlossen, weil eine entsprechende Beratung beim Erwerb des Produkts fehle. Dies führe zu einem jährlichen Schaden von 20 bis 30 Mrd. Euro.