Wegen Coronavirus

AUA streicht jeden 5. Flug im März

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Flugprogramm im Kontinentalverkehr wird um 20 Prozent reduziert. AUA-Vorstand: "Schmerzhaft, aber leider notwendig".

Die Coronavirus-Epidemie trifft die Austrian Airlines (AUA) immer stärker. Die heimische Lufthansa-Tochter dünnte ihr Flugprogramm am Mittwoch erneut aus. Es ist das zweite Mal innerhalb weniger Tage, dass die AUA Flüge streichen muss - zuerst waren nur Flüge nach Italien reduziert worden, nun ist der gesamte Flugverkehr innerhalb Europas betroffen.

Jeder fünfte AUA-Flug im März wird nicht stattfinden, teilte die Airline am Abend mit. Auf die Flotte umgerechnet bedeutet das, dass weitere 12 der insgesamt 82 Flugzeuge am Boden bleiben. Dazu kommen zwei Langstreckenjets, die seit dem Aussetzen der China-Flüge nach Peking und Shanghai stehen.

"Es ist schmerzhaft, aber leider notwendig, unseren Flugplan im März um etwa 20 Prozent zu reduzieren. Wir beobachten die Lage sehr genau und bereiten uns darauf vor, weitere Maßnahmen zu setzen", sagte AUA-Vorstand Andreas Otto in einer Mitteilung. Am Montag hatte die AUA 40 Prozent der Italien-Flüge abgesagt.

Noch nicht berücksichtigt in der Ausdünnung ist das Einreiseverbot für Österreicher in Israel, das kurz zuvor bekannt wurde. Man werde prüfen, ob die Flüge weiter aufrechterhalten werden können, sagte ein Sprecher zur APA. Die AUA hat zwischen Israel und der US-Ostküste viele Transferpassagiere. Auch die Billigkonkurrenten Laudamotion und Wizz Air sowie die israelische El Al haben Flüge zwischen Wien und Israel im Programm.

Für morgen, Donnerstag, sei bisher nur der Flug von El Al gecancelt. Die Flüge von AUA, Lauda und Wizz seien nach wie vor im System, sagte der Pressesprecher des Flughafens Wien, Peter Kleemann, auf APA-Anfrage.

Die deutsche Lufthansa-Gruppe, zu der die AUA gehört, lässt insgesamt 150 der konzernweit rund 760 Maschinen am Boden. Wie der Branchenverband IATA vor zwei Tagen erklärte, lassen derzeit rund 50 Prozent der Passagiere ihre Tickets verfallen. Die Airlines sind mit leeren Flugzeugen und einer Buchungsflaute konfrontiert.

Die Krise zieht seit dem Ausbruch in Europa immer weitere Kreise. British Airways sagte auch bereits Atlantik-Flüge ab. Die Flüge der AUA nach Nordamerika sind von der Ausdünnung "derzeit nicht betroffen", so der Sprecher. Sehr wohl aber Kurzstrecken-Flüge innerhalb Österreichs.

Alle Destinationen würden weiterhin angeflogen, betonte die AUA. Reduziert würden lediglich die Frequenzen. Passagiere werden automatisch auf andere Flüge umgebucht oder bekommen den Flugpreis rückerstattet.
 

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