Venezuela hat ausländischen Öl-Gesellschaften die volle Rechtssicherheit bei anstehenden Milliarden-Investitionen im Orinoco-Becken zugesichert. Der linksgerichtete Staatschef Hugo Chavez hieß die Konzerne Chevron, Mitsubishi und Repsol ausdrücklich willkommen, die in Konsortien in verschiedenen Gebieten des riesigen "Carabobo"-Feldes Öl fördern sollen und entsprechende Lizenzen bekamen.
Die Konzerne hätten alle Garantien, die in der venezolanischen Verfassung und den Gesetzen stünden. Dies betreffe sowohl die Investitionssicherheit als auch die Kapitalrückführung.
"Wir stellen das Orinoco-Becken der Welt zur Verfügung", sagte Chavez am Mittwoch (Ortszeit). "Ihre Anwesenheit trägt dazu bei, der Welt die Wahrheit darüber zu sagen, was hier passiert", betonte er mit Blick auf die Konzerne. Allein im "Carabobo I"-Feld sollen bis bis 2016 pro Tag schätzungsweise bis zu 400.000 Barrel (je 159 Liter) Öl gefördert werden. Chavez verwies auch auf die Anwesenheit anderer Ölkonzerne im Orinoco-Becken, wie die russische Gazprom und die italienische ENI. In die Erschließung der Felder würden in den kommenden fünf bis sechs Jahren rund 80 Mrd. US-Dollar (58,5 Mrd. Euro) investiert.
Auf "Carabobo 1" sind unter anderem die Firmen Respol, Petronas (Malaysia) und die Indian Oil Corporation (Indien) tätig. Die Gesellschaften zahlen für die Lizenz einen Bonus von 500 Mio. Dollar (365,6 Mio. Euro). Für "Carabobo 3" wurden Chevron, Mitsubishi und Inpex (Japan) berücksichtigt. In diesem Fall liegt der zu zahlenden Bonus bei rund einer Mrd. Dollar (731 Mio. Euro). Die Verträge sollen am 25. März unterzeichnet werden. An beiden Projekten hält die staatliche venezolanischen Ölgesellschaft PDSVA 60 Prozent der Anteile.
Caracas rechnet allein für diese beiden Gebiete mit Investitionen in Höhe von 30 Mrd. Dollar. Nach Regierungsangaben verfügt Venezuela über die weltweit größten Ölreserven. Bis Dezember 2009 bezifferte Ölminister Rafael Ramirez die Höhe der zertifizierten Reserven auf 175 Mrd. Barrel. In diesem Jahr werde dieses Volumen bei 210 Mrd. Barrel liegen. Venezuela ist der größte Ölproduzent Lateinamerikas und der fünftgrößte der Welt. Die Einnahmen aus dem Ölexporten tragen etwa 50 Prozent zum nationalen Haushalt Venezuelas bei.