Gazprom-Vizechef befürchtet neue Gaskrise

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Der stellvertretende Vorstandsvorsitzende des russischen Energie-Konzerns Gazprom, Alexander Medwedew, befürchtet eine erneute Gaskrise. "Wir stehen vor dem großen Risiko einer Krise", sagte der 53-jährige Manager dem Nachrichtenmagazin "Focus".

Nach der Krise im Jänner, als kein Gas mehr nach Europa und damit auch nach Deutschland floss, hätten Russland und die Ukraine Verträge unterschrieben, die den Transfer des Rohstoffes sicherstellen sollten. Er könne jedoch nicht versprechen, dass damit künftig alle Risiken ausgeschaltet seien, so Medwedew.

Neben dem Risiko, dass die wirtschaftlich angeschlagene Ukraine ihre Rechnungen nicht zahle, bestehe nun auch ein technologisches Problem. Die Ukraine habe große Mengen von Gas aus ihren Speichern gepumpt. "Volle unterirdische Lager sind aber die Voraussetzung, um im Winter den erhöhten Gasbedarf Europas decken zu können". Medwedew schätzt , dass Gas im Wert von vier bis fünf Milliarden Dollar fehle. "Es gibt derzeit keine Lösung nicht einmal eine kurzfristige für den kommenden Winter." Da das Auffüllen der Lager Monate dauere, bleibe nicht viel Zeit um das Problem zu lösen.

Ende Juni waren in Brüssel Gespräche über einen milliardenschweren Überbrückungskredit für die Ukraine zur Absicherung der russischen Erdgaslieferungen in die EU ohne Ergebnis vertagt worden. Man habe jedoch "gute Fortschritte" gemacht, berichteten EU-Diplomaten. Die Gespräche sollen einen erneuten Lieferstopp wie zu Anfang des Jahres verhindern. Sie werden in den kommenden Wochen fortgesetzt.

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