Erdgasröhre

Oettinger: Erdgasleitung Nabucco verzögert sich

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Die von der EU mitgeplante Erdgasleitung Nabucco wird frühestens 2018 in Betrieb gehen. Das sagte EU-Energiekommissar Günther Oettinger der "Süddeutschen Zeitung". Die Pipeline, die Gas aus Zentralasien nach Europa transportieren und damit die Abhängigkeit der Europäer von russischen Lieferungen verringern soll, sei dennoch ein Prestigeprojekt der EU, erklärte Oettinger. Bisher war vorgesehen, dass Nabucco bereits ab 2014 Erdgas nach Europa transportieren sollte.

Die Planungen seien noch nicht abgeschlossen. "Ich hoffe, wir werden 2010 den endgültigen Beschluss fassen, die Leitung zu bauen", sagte der deutsche Kommissar. In den vergangenen Monaten seien die Chancen dafür deutlich gestiegen. Noch im September 2009 habe die Wahrscheinlichkeit bei höchstens 30 % gelegen. "Jetzt sind es ungefähr 65 %", sagte Oettinger.

Die voraussichtlichen Baukosten wurden mit 7,9 Mrd. Euro angegeben. Eigentümer der Leitung sollten mit jeweils etwa 16,7 % die Unternehmen Botas (Türkei), Bulgarian Energy (Bulgarien), MOL (Ungarn), OMV (Österreich), Transgas (Rumänien) und die deutsche RWE sein. Ein RWE-Sprecher in Essen bestritt die Verzögerung. Nabucco soll 2014 in Betrieb gehen, sagte er.

Nabucco bestätigt Zeitplan: "Erstes Gas fließt 2014"

Die Aussagen des EU-Energiekommissars blieben aber nicht lange unwidersprochen: "Der Zeitplan für den Bau und die Inbetriebnahme der Gaspipeline bleibt unverändert. Wir wollen Ende 2011 mit dem Bau beginnen und erwarten, dass das erste Gas Ende 2014 fließen wird", bekräftigte der Geschäftsführer der Nabucco-Gesellschaft, Reinhard Mitschek.

"Das Nabucco-Konsortium hat keinen Grund, am Zeitplan etwas zu ändern", so Mitschek und stellte klar, dass die Pipeline ihre volle Kapazität schrittweise erreichen werde, wobei das maximale Volumen von 31 Mrd. Kubikmetern pro Jahr für 2018 angepeilt werde.

"Wir werden mit 8 bis 10 Mrd. Kubikmetern pro Jahr beginnen und benötigen die Zeit von 2014 bis 2018 für den Bau weiterer Kompressor-Stationen, die eine Voraussetzung für die Erreichung der maximalen Kapazität sind."

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