"Ich bin der Meinung, dass die Biospritproduktion aus Nahrungsmitteln unverantwortlich ist", sagt der Präsident des weltgrößten Nahrungsmittelkonzerns Nestle, Peter Brabeck-Lethmate, in der Samstag-Ausgabe der "Salzburger Nachrichten". In Kalorien gerechnet sei der Erdölmarkt 20 mal größer als der Nahrungsmittelmarkt. Wenn man 6,7 Prozent des Erdöls durch Biosprit ersetzen wollte, müsste die landwirtschaftliche Produktion um 100 Prozent erhöht werden, rechnete der gebürtige Kärntner vor.
Zum Problem der Ressourcen-Knappheit komme die Wasserknappheit. Für einen Liter Bioethanol werden laut Brabeck-Lethmate 4.600 Liter Wasser und für einen Liter Biodiesel gar 9.100 Liter Wasser benötigt. Aus diesen Gründen könne Biosprit unter den derzeitigen Produktionsbedingungnen "keine Lösung" sein. Die zweite Generation der Biospritherstellung - zum Beispiel aus Holzabfällen - sei eine "andere Sache".