Neue deutsche Regierung drängt auf Netzgesellschaft

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Die neue Koalition will Druck auf eine Abtrennung des Fernleitungsnetzes von den 4 großen deutschen Stromkonzernen machen.

"Die Gründung einer deutschen Netzgesellschaft, in die alle vier Übertragungsnetzbetreiber ihre Netze einbringen, liegt im nationalen wie europäischen Interesse eines zusammenwachsenden Strombinnenmarktes, in dem Deutschland zunehmend als Drehscheibe fungiert", heißt es im Entwurf der Arbeitsgruppe Wirtschaft zur Energiepolitik.

Mit einer Netzgesellschaft könne man Synergieeffekte im Netzbetrieb heben, schreiben die künftigen Koalitionäre von Union und FDP. Auch die Arbeitsgruppe Energie hat für die Abtrennung der Netze von den 4 Versorgern RWE, E.ON, Vattenfall und EnBW plädiert: "Der Zusammenschluss der 4 Netzgebiete zu einer Deutschen Netzgesellschaft und die Schaffung eines Regelenergiemarktes wollen wir weiter verfolgen", so das Arbeitspapier.

E.ON hatte bereits auf Druck der EU-Kommission mitgeteilt, man wolle sich von seinem Übertragungsnetz trennen. Auch Vattenfall ist bereits in Verkaufsgesprächen, die aber zuletzt stockten. RWE und EnBW hatten dagegen betont, sie wollten ihre Netze behalten. Verbraucherschützer, die EU-Kommission und Konkurrenten der Großkonzerne nennen das Monopol auf die Netze als einen Grund für hohe Strompreise, bei denen etwa 1/3 auf die Durchleitungsentgelte entfällt.

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