Die Klimaschutzziele der Industriestaaten liegen nach UNO-Berechnungen noch immer deutlich unter den Mindestforderungen der Wissenschaft. Ohne die USA bieten die Industriestaaten eine Senkung der Emissionen um 15 bis 21 Prozent unter das Niveau von 1990 an, wie das UNO-Klimasekretariat in Bonn in einer Zusammenstellung der jüngsten Pläne zum Abbau des Treibhausgases CO2 feststellte.
UNO-Experten verlangen zwischen 25 und 40 Prozent, damit die schlimmsten Folgen der Erderwärmung wie Hitzewellen, Fluten und steigende Meeresspiegel verhindert werden können. Das Sekretariat rechnete die unterschiedlich gestalteten Angebote der EU-Mitglieder, Russlands, Japans und Kanadas zusammen. Erst im Juli hatten die größten Industrienationen (G-8) in Italien beschlossen, den Ausstoß klimaschädlicher Gase bis 2050 um 80 Prozent unter das Niveau von 1990 zu senken. Zudem soll demnach der Anstieg der Durchschnittstemperatur auf maximal zwei Grad begrenzt werden.
In Bonn bemühen sich derzeit 2400 Delegierte um Fortschritte für die Entwicklung eines Nachfolge-Abkommens des 2012 auslaufenden Kyoto-Protokolls. Laut dem Chef des UNO-Klimasekretariats Yvo de Boer hatten die Beratungen einen guten Start. Nach dem Bonner Treffen sollen weitere Konferenzen in Bangkok und Barcelona folgen, ehe dann die Umweltminister im Dezember in Kopenhagen zur Schlussrunde zusammenkommen.