Wiener Fernkältezentrale in der Spittelau eröffnet

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An der Wiener Spittelau ist nun die neue Fernkältezentrale der Wien Energie Fernwärme in einem einstigen U-Bahn-Tunnel in Betrieb genommen worden. Von hier aus werden unter anderem das Allgemeine Krankenhaus (AKH) und das neue Institutsgebäude der Boku mit Fernkälte versorgt. Das Projekt ist Teil des Ausbaus der Fernkälte in ganz Wien, in den man in den kommenden fünf Jahren 51 Mio. Euro investieren will.

2010 folgt der Anschluss des SMZ Ost an das Fernkältenetz, und für den im Bau befindlichen Hauptbahnhof befindet man sich mit den ÖBB in Verhandlungen, teilten die Verantwortlichen in einer Pressekonferenz mit. Hier dürften dezentrale Kältezentralen zum Einsatz kommen. Aber auch die Leistung der Spittelauer Anlage, die sich derzeit auf 17 Megawatt beläuft, könne man auf 50 Megawatt ausbauen, berichtete Gerhard Fida, technischer Geschäftsführer der Wien Energie Fernwärme.

Für die Erzeugung der Kühle wird die in der Spittelau gewonnene Energie aus der Müllverbrennung eingesetzt. In der Kältezentrale wird Wasser auf sieben Grad Celsius heruntergekühlt und dann in gedämmten Rohrleitungen zu den Kunden geleitet. Nach der dortigen Kühlung wird es erwärmt in einem geschlossenen Kreislauf wieder zur Zentrale zurückgeleitet.

Nicht billiger, aber ökologischer

Die Technik sei zwar nicht billiger, aber ökologischer. So wird nur ein Zehntel der Energie wie bei herkömmlicher Kälteerzeugung verbraucht, erläuterte Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner. 2020 will man sechs Prozent der Fernwärme für die Produktion von Fernkälte nutzen, derzeit sei es nur ein Prozent.

Der simple Einsatz des ebenfalls kalten Wiener Hochquellenwassers im System der Fernkälte ist übrigens nicht möglich. Zum einen wären die teils notwendigen vier Grad Celsius Wassertemperatur so nicht zu erreichen, zum anderen enthalte das Quellenwasser mehr Sauerstoff, was die Rohre angreife, unterstrich Fida: "Sonst können sie der Leitung zusehen, wie sie herunterrostet."

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