Groteske führe auch für den Flughafen Wien zu großer Unsicherheit
Flughafen-Wien-Vorstand Julian Jäger (Bild) kritisiert die wechselnden Gerichtsbeschlüsse rund um die Insolvenz der Fluglinie NIKI als "zermürbend". Das führe auch für den Flughafen Wien zu großer Unsicherheit, sagte Jäger am Dienstag in Wien vor Journalisten. Inzwischen sei "jede Lösung besser als keine Lösung".
"Immer dann, wenn man den Eindruck hat, jetzt gibt es eine Lösung und ... NIKI fährt in einen sicheren Hafen, ... dann gibt es ein neues Gerichtsurteil und alles wird über den Haufen geworfen", kritisierte Jäger. Nun hätten die zwei Insolvenzverwalter in Deutschland und Österreich eine sehr große Verantwortung, sie sollten "pragmatisch, Hand in Hand arbeiten".
Rechtlich abgesicherte Lösung
Das Wichtigste sei, dass es eine rechtlich abgesicherte Lösung gibt. Auch wenn es sich erst in einigen Jahren auf Basis eines Urteils des Europäischen Gerichtshofs (EuGH) herausstellen sollte, wer "rechtlich recht hatte". "Man darf sich gar nicht ausdenken, was passiert, wenn jetzt der deutsche Bundesgerichtshof entscheidet, dass doch das Hauptverfahren in Deutschland abzuwickeln ist" und es parallel zwei gültige Insolvenzverfahren geben sollte.
Der Flughafen habe keinen Einblick, welcher Bieter zu bevorzugen wäre. "Das sollen andere entscheiden", so Jäger. Mit allen bisher bekannten Interessenten (Eurowings, Lauda, Vueling) gebe es gute Kontakte. Mit Lauda habe man in der Vergangenheit "exzellent" zusammengearbeitet, mit Eurowings gibt es ebenfalls eine sehr gute Kooperation und auch mit Vueling habe es bereits sehr gute Gespräche gegeben. Das Unternehmen wolle sieben bis acht Flugzeuge in Wien stationieren und sei auf Wachstum ausgerichtet.
Flughafen Wien könnte stärker wachsen
Flughafen-Vorstand Günther Ofner sagte, der Flughafen Wien könnte stärker wachsen, wenn "die sehr ärgerliche Groteske um NIKI beendet würde". "Möglicherweise war schon die Vorgangsweise der Europäischen Kommission nicht das Allerbeste, aber was seither stattgefunden hat, schädigt den Wirtschaftsstandort und ist natürlich auch eine böse Entwicklung für die Mitarbeiter der Airline", so Ofner. Jeder müsse daran interessiert sein, "dass hier raschest eine Entscheidung gefällt wird".
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