Nach der Air-Berlin-Pleite will die Lufthansa die ÖSterreich-Tochter Niki ganz haben.
Nach dem Insolvenzantrag soll es schnell gehen: Um Flugbetrieb und Jobs zu retten, verhandelt Air-Berlin-Chef Thomas Winkelmann mit drei Interessenten, also neben der Lufthansa mit zwei weiteren Airlines, über den Verkauf von Betriebsteilen. Das sagte er der "FAZ" und der "Berliner Zeitung". Im September will er mit zwei oder mehreren Käufern juristisch belastbare Vereinbarungen getroffen haben.
"Alle Arbeitsplätze werden jedoch auch nach dieser Vereinbarung nicht zu retten sein", machte Winkelmann bei seinen jüngsten Auftritten auf internen Mitarbeiterversammlungen in Berlin unmissverständlich klar.
Lufthansa verhandelt am Wochenende über Niki-Übernahme
Die Lufthansa als Haupt-Interessent drückt aufs Tempo - und will die Österreich-Tochter Niki ganz haben, berichtet die "Süddeutsche Zeitung" online. Ab Freitag werde auf Hochdruck verhandelt - im Idealfall soll man sich schon nächste Woche einig sein.
Nachdem vor wenigen Monaten die Lufthansa 38 Flugzeuge von Air Berlin übernommen und hauptsächlich in die Tochter Eurowings integriert hat (5 fliegen auch bei der Tochter AUA) , wäre ein ähnliches Prozedere für die Übernahme der Niki-Jets denkbar.
Im Idealfall will die Lufthansa laut "Süddeutscher" noch etwa 90 Flugzeuge der Air Berlin übernehmen und unter der Marke Eurowings weiterbetreiben. Ob es tatsächlich so viele werden, hängt von den Verhandlungen über das Wochenende und von der Zustimmung der Wettbewerbsbehörden ab.
Auch easyjet ist an Niki ineressiert
Niki betreibt derzeit 21 der 140 Air-Berlin-Maschinen. Neben der Lufthansa soll auch der breitische Billigflieger easyjet Interesse an Niki haben. Die österreichische Air-Berlin-Tochter operiert auf sehr geringer Kostenbasis und ist auch wegen ihrer vielen Start- und Lande-Slots am Drehkreuz Düsseldorf attraktiv.
Freitag Betriebsversammlung bei Niki
Erste interne Mitarbeiterinformationen bei Niki gab es am Mittwoch. Für Freitagvormittag haben die Niki-Arbeitnehmervertreter eine Betriebsversammlung am Flughafen Wien-Schwechat anberaumt.
