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Ölpreis-Kollaps: Hier tanken Sie am billigsten

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Der Rohölpreis ist im freien Sturzflug. Weitere Preissenkungen in ein bis zwei Wochen.

 

Der Rohölmarkt versinkt heillos im Corona-Chaos. In den USA rutsche der Preis für ein Barrel Rohöl (159 Liter) der amerikanischen Ölsorte WTI aufgrund von schiefgelaufenen Termingeschäften und massiver Überkapazität sogar erstmals ins Negative (bis minus 42,32 Dollar). Das heißt, man bekam Geld, wenn man Rohöl abnahm.

70 Prozent Preisverfall

Auch der Preis für ein Barrel der für den europäischen Markt wichtigen Marke Brent sank gestern ins Bodenlose: 18,10 Dollar. Damit hat der Preis seit Jahresbeginn um mehr als 70 Prozent nachgelassen. Der Grund hier vorrangig: die wegen der Corona-Krise massiv gesunkene Nachfrage bei nahezu ungedrosselter Produktion.

Spritpreis sinkt weiter

Auch die Spritpreise an den heimischen Tankstellen sind heruntergerattert. Zwar nicht im selben Maß wie beim Rohöl, aber doch immerhin auf einen 20-jährigen Tiefststand von im Schnitt 1,033 Euro für Super und 1,015 Euro für Diesel. Das ist ein Minus von 16 Prozent seit Jahresbeginn. Bei vielen Tankstellen kostet Sprit jetzt schon unter 90 Cent. Aber die Preise dürften noch weiter sinken. Wie Experten erklären, schlagen die Entwicklungen am Rohölmarkt zeitverzögert durch. Das heißt, dass die Endverbraucher in ein bis zwei Wochen mit weiteren Preissenkungen rechnen dürfen.

Christoph Capek, WKO-Chef Mineralölindustrie:"Preise länger auf diesem Niveau"

ÖSTERREICH: Her Capek, warum schlägt sich der Preisverfall am Rohölmarkt nicht im selben Maß auf die Endverbraucherpreise nieder?

Christoph Capek: Das liegt vornehmlich an den hohen Steuern. Für einen Liter Sprit sind zwischen 57–64 Prozent Angaben zu entrichten. Also ein Viertel sind Steuern, ein Drittel Produktpreis. Der reine Rohölpreis macht nur 15 Prozent des Produkts aus. Da tut sich dann eben entsprechend wenig, wenn der Rohölpreis steigt oder fällt.

ÖSTERREICH: In welchem historischen Kontext können wir die Spritpreise derzeit einordnen?

Capek: So günstig wie jetzt war der Sprit zuletzt zu Weihnachten 1999. Allerdings haben wir davon heute weniger: Die Mobilität ist aufgrund der Virus-Krise massiv reduziert (Anm.: der individuelle Autoverkehr ist um 50 Prozent zurückgegangen).

ÖSTERREICH: Wird sich die Preisspirale aufgrund des Überangebots und der sinkenden Wirtschaftsleistung jetzt noch weiter nach unten drehen?

Capek: Derzeit deutet vieles darauf hin, dass das Preisniveau länger so bleiben wird. (zac)

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