OMV wehrt sich gegen Insiderhandel-Vorwurf

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Die OMV hat den von der Finanzmarktaufsicht (FMA) erhobenen Vorwurf des Insiderhandels gegen OMV-Generaldirektor Wolfgang Ruttenstorfer am Donnerstag neuerlich zurückgewiesen. Ruttenstorfer habe die am 23. März 2009 gekauften 26.500 OMV-Aktien nicht zu Spekulationszwecken erworben, erklärte OMV-Sprecherin Michaela Huber.

Die Aktien wurden von Ruttenstorfer im Rahmen des von der OMV AG im März eingeführten langfristigen Incentive-Programms gekauft, das eine mindestens dreijährige Behaltefrist vorsehe, meinte Huber. Das Stock-Options-Programm sei an ein bestimmtes Eigeninvestment der Vorstandsmitglieder geknüpft, heißt es in der OMV-Stellungnahme. Da Ruttenstorfer nicht über die erforderliche Aktien-Anzahl verfügt habe, habe er Aktien zugekauft.

Der Hintergrund: Ruttenstorfer hatte noch am 23. März dem Nachrichtenmagazin "profil" gegenüber erklärt, die OMV habe nicht vor, ihre Beteiligung am ungarischen Öl- und Gaskonzern MOL in diesem Jahr zu verkaufen. Am 30. März verkaufte die OMV ihre MOL-Anteile doch, worauf die OMV-Aktie um 3,33 Prozent auf 25,10 Euro zulegte, während der ATX 4,16 Prozent und der europäische Ölbranchenindex 4,2 Prozent verloren. Das brachte dem OMV-Chef nun die Anzeige wegen Insiderhandels ein.

Nachdem die FMA am Dienstag ihre Anzeige gegen Ruttenstorfer erstattet hat, ist nun die Staatsanwaltschaft am Zug. Sie muss prüfen, ob weitere Einvernahmen oder gar Hausdurchsuchungen notwendig sein werden, will sich aber nicht in die Karten schauen lassen, was ihre weitere Vorgangsweise betrifft. Vom Ergebnis der laufenden Prüfung werde es dann abhängen, ob ein Strafantrag gegen Ruttenstorfer eingebracht wird, erklärte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Gerhard Jarosch, im Gespräch mit der APA.

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