Opel-Zukunft: Schlechte Karten für Magna

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In Deutschland wird beim Ringen um Opel mit einer Entscheidung des Mutterkonzerns General Motors (GM) gegen den austrokanadischen Autozulieferer Magna gerechnet. GM würde damit auch die deutsche Regierung brüskieren, die das Magna-Konzept unterstützt.

"Wir sind mit unserer Verhandlungsposition für jede denkbare Option gerüstet“, sagte Wirtschaftsminister Karl-Theodor zu Guttenberg gestern. Ähnlich tönt CDU-Wirtschaftsexperte Michael Fuchs: „Es gibt bei GM anscheinend eine neue Festlegung.“ GM will nun offenbar Opel behalten, heißt es in Deutschland. Das Magna-Angebot habe inzwischen die schlechtesten Karten, heißt es in deutschen Regierungskreisen.

Gegen Russland

Vor allem der neue GM-Produktmanager Bob Lutz, der über gute Beziehungen zur US-Regierung verfüge, wolle verhindern, dass Opel über Magna und dessen Partner Sberbank in russische Hände gelange.

Die Entscheidung könne schon in der heutigen Sitzung des GM-Verwaltungsrats fallen. "Ich hoffe, morgen eine klare Ansage vom GM-Verwaltungsrat zu bekommen“, so Guttenberg am Montag.

Verluste für Magna

Ohne Opel wird es eng für Magna. Zuletzt war das Unternehmen in die roten Zahlen gerutscht. Im 1. Halbjahr gab es einen Nettoverlust von 282 Mio. Euro (nach plus 303. Mio. im 1. Halbjahr 2008). Der Umsatz hat sich heuer gegenüber dem Vorjahr auf 5,1 Mrd. Euro fast halbiert, die Produktion wurde deutlich eingeschränkt. Ohne Opel wäre Magna als reiner Zulieferer weiter komplett von der krisengebeutelten Autoindustrie abhängig.

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