Opels Zukunft nach Spitzentreffen weiter ungewiss

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Die Zukunft des Autobauers Opels bleibt auch nach dem Treffen von Bund und Ländern mit dem Mutterkonzern General Motors ungewiss. Deutschlands Wirtschaftsminister Guttenberg sagte am Dienstagabend angesichts von Spekulationen über ein mögliches Scheitern des Verkaufs, GM sei weiter an einer "Investorenlösung" interessiert. Eine Einigung könnte sich jedoch bis nach der Bundestagswahl hinziehen.

Die Bundesregierung habe seitens der Spitze des Unternehmens-Managements das "ganz klare Interesse signalisiert bekommen, ... dass man eben gerade diesen Investorenprozess weiter vorantreiben will", sagte Guttenberg im "heute journal" des ZDF. Die Bundesregierung bleibe gesprächsbereit. Es gehe jetzt darum, "die Dinge zu klären". Guttenberg äußerte die Hoffnung, bald zu einem "tragfähigen Ergebnis" zu kommen.

Der Minister schloss jedoch nicht aus, dass sich die Verhandlungen bis nach der Bundestagswahl hinziehen könnten. Er zeigte gleichzeitig Verständnis für das Interesse von GM, die Bindungen zu Opel zu erhalten. Dies sehe das Konzept des österreichisch-kanadischen Autozulieferers Magna unter anderem auch vor, sagte Guttenberg.

GM hatte nach dem Treffen mit Vertretern von Bund und Ländern in Berlin bestätigt, dass Teile des Verwaltungsrats an Opel festhalten wollen. Ein Verbleib der deutschen Tochter im Mutterkonzern wäre eine Kehrtwende, nachdem es zuletzt nur noch um die Frage gegangen war, ob GM Opel an Magna oder den belgischen Finanzinvestor RHJ International verkauft. Die Bundesregierung favorisierte bisher Magna, GM dagegen RHJI.

Wie die "Bild"-Zeitung unter Berufung auf Regierungskreise berichtete, ließen Vertreter der Bundesregierung bei den Gesprächen am Dienstag erstmals Bereitschaft erkennen, einem Verkauf an RHJI zuzustimmen. Voraussetzung sei, dass der Finanzinvestor einen international agierenden Konzern aus der Automobilbranche als "strategischen Partner" präsentieren könne.

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