Rechenleistung

OpenAI und Oracle schließen Mega-Deal für 300 Milliarden Dollar ab

OpenAI und Oracle haben offenbar einen der größten Cloud-Verträge der vergangenen Jahre abgeschlossen. Laut Medienberichten soll OpenAI ab 2027 Rechenkapazitäten von Oracle im Wert von 300 Milliarden US-Dollar (ca. 285 Milliarden Euro) nutzen. 

Der Vertrag läuft über fünf Jahre und bringt beide Unternehmen in eine neue Größenordnung, gleichzeitig birgt er erhebliche Risiken.

Hintergrund und erste Hinweise

Bereits im Juni 2025 gab es erste Signale für den Vertrag. Oracle hatte damals Investoren mitgeteilt, dass ab 2027 zusätzliche jährliche Einnahmen von mehr als 30 Milliarden US-Dollar (rund 28,5 Milliarden Euro) zu erwarten seien. Einen Monat später bestätigte OpenAI, einen Vertrag über Rechenzentrumskapazitäten mit Oracle abgeschlossen zu haben. Damals wurden keine genauen Zahlen veröffentlicht, weshalb die nun bekannt gewordene Summe von 300 Milliarden Dollar viele überrascht.

Der Kopf hinter OpenAI: Sam Altman plant die Zukunft der künstlichen Intelligenz. 

Der Kopf hinter OpenAI: Sam Altman plant die Zukunft der künstlichen Intelligenz. 

© getty

Riesige Rechenleistung und hoher Energiebedarf

Der Vertrag sieht vor, dass OpenAI Rechenleistung in Höhe von 4,5 Gigawatt beziehen wird. Zum Vergleich: Ein typisches Atomkraftwerk liefert zwischen 1 und 1,6 Gigawatt. Diese enorme Menge zeigt, dass OpenAI auch in den kommenden Jahren von einem intensiven Wettbewerb zwischen großen KI-Anbietern ausgeht. Zwar gibt es Fortschritte bei der Energieeffizienz von KI-Modellen, doch besonders leistungsstarke Modelle von OpenAI und anderen Unternehmen benötigen weiterhin enorme Ressourcen.

Risiken für beide Unternehmen

Die Börse reagierte euphorisch, doch der Deal ist keineswegs risikofrei. OpenAI schreibt noch Verluste: Das Unternehmen erzielt derzeit einen wiederkehrenden Jahresumsatz von etwa 10 Milliarden US-Dollar (ca. 9,5 Milliarden Euro). Das entspricht weniger als einem Fünftel der jährlichen Kosten des Oracle-Vertrags von 60 Milliarden Dollar (ca. 57 Milliarden Euro pro Jahr).

 

Für Oracle bedeutet der Vertrag, dass ein großer Teil der künftigen Einnahmen von einem einzigen Kunden abhängt. Experten gehen davon aus, dass das Unternehmen zusätzliche Schulden aufnehmen muss, um die für die Rechenzentren benötigten KI-Chips zu kaufen. Schon für 2026 hat Oracle seine Investitionsplanung auf 35 Milliarden US-Dollar (ca. 33 Milliarden Euro) erhöht – ein Anstieg von 65 Prozent. Analysten warnen, dass der Ausbau der KI-Infrastruktur die Gewinnmargen des Unternehmens belasten könnte.

Larry Ellison kurzzeitig auf Platz eins

Trotz aller Risiken bietet der Vertrag für Oracle ein enormes Umsatzpotenzial. Die Börse reagierte entsprechend, und die Aktie des Unternehmens stieg an einem Tag auf den höchsten Wert seit 1992. Dadurch rückte Larry Ellison, der Gründer und Chef von Oracle, kurzzeitig an die Spitze der reichsten Menschen der Welt – noch vor Tesla-Chef Elon Musk, der mittlerweile wieder an erster Stelle steht (laut der regelmäßig aktualisierten Forbes-Liste).

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