Papandreou warnt vor neuer globaler Krise

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Der griechische Regierungschef Giorgos Papandreou sieht die Gefahr, dass die dramatische Schuldenkrise seines Lande eine neue globale Finanzkrise auslöst. Vor seinem heutigen Treffen mit US-Präsident Barack Obama im Weißen Haus rief er seine europäischen Partner zur Unterstützung und die USA zu Schritten gegen Finanzspekulationen auf.

Griechenlands massive Verschuldung - knapp 13 % des BIP - habe bereits Auswirkungen auf Europa, sagte Papandreou, und sie könne sehr wohl einen Dominoeffekt in der Form steigender Kreditkosten für eine Reihe anderer verschuldeter Staaten nach sich ziehen. "Wenn sich die europäische Krise ausbreitet, dann könnte das zu einer neuen globalen Finanzkrise führen, die so schwere Folgen hat wie die Krise, die vor zwei Jahren in den USA ausgelöst wurde."

Papandreou ließ zugleich Kritik an der bisherigen Unterstützung seines Landes durch die EU anklingen. "Hier geht es nicht darum, Europa zu bitten, einem leichtsinnigen Land zu Hilfe zu eilen", sagte Papandreou vor der Brookings Institution, einer Forschungseinrichtung in Washington. Er warnte, dass allen in Europa eine langsamere Erholung drohe, wenn nicht ausreichend gemeinsam gehandelt werde.

Stärkere Regulierung für Hedgefonds gefordert

Experten erwarten nicht, dass Papandreou Obama um direkte Hilfe ersuchen wird. Er machte vielmehr deutlich, dass er die amerikanische Seite zu einer engen Zusammenarbeit im Kampf gegen Spekulationen - vor allem auf eine stärkere Regulierung der Hedgefonds - drängen will, die in der Griechenland-Krise keine unerhebliche Rolle spielen. Griechenland und die Europäer hätten bereits Initiativen zu stärkeren Regulierungen ergriffen, und "ich hoffe, dass es eine positive Antwort auf dieser Seite des Atlantiks gibt", sagte Papandreou.

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